Spenden Albanien: Zerstörtes Haus

Erdbeben in Albanien

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Am frühen Morgen des 26. Novembers wurde Albanien von einem Erdbeben der Stärke 6,4 getroffen. 51 Menschen verloren ihr Leben, 1.000 wurden verletzt und 13.000 haben ihr Zuhause verloren. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana in einer Tiefe von zehn Kilometern im Adriatischen Meer. Das Erdbeben war eines der schwersten in den letzten Jahrzehnten und auch in den Nachbarländern zu spüren. 


Unmittelbar nach der Katastrophe hat sich das Help Team aus dem Kosovo auf den Weg ins Nachbarland Albanien in die Hafenstadt Durrës gemacht, um den Opfern des Erdbebens zu helfen. Da viele Menschen durch das Beben ihr Obdach verloren hatten und die folgenden Nächte im Freien verbringen mussten, haben wir Decken, Schlafsäcke und Hygiene-Artikel an die betroffenen Familien verteilt. 

Die Menschen in Albanien benötigen langfristige Unterstützung. Help ist daher auch weiterhin im Einsatz und unterstützt die albanische Bevölkerung.  

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Junger Mann vor zerstörtem Gebäude nach Erdbeben in Albanien

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Interview zum Erdbeben in Albanien

"Alltag wird lange ein unbekanntes Gefühl bleiben"

Wie muss man sich die aktuelle Lage vor Ort nach dem Beben vorstellen? Wie sieht es vor Ort aus? Was benötigen die Menschen jetzt am Dringendsten?

Es sind keine großflächigen Zerstörungen, sondern eher punktuelle. Trotzdem haben mehr als 4.000 Menschen ihr Heim verloren und 50 ihr Leben. Ganze Familien wurden ausgelöscht. Die Geschichte einer Familie machte die Runde, denen ihr Hund das Leben gerettet hat. Kurz vor dem Beben hat er sie wortwörtlich aus dem Bett gezogen, in dem er ihre Decke wegzog. 

Es fällt auf, dass überwiegend Apartmenthäuser mit Bausünden eingestürzt sind und Einfamilienhäuser von Familien, die beim Bauen sparen mussten. Da fehlte es an Zement, Stahl oder einfach stabilen Bauhölzern. Dieser Mangel geht meist zurück auf eine Zeit, wo das Regime von Enver Hoxha noch das Land terrorisierte und der Stahl und Zement überwiegend in seine Bunker verbaut wurden.

4.000 Menschen leben jetzt in Zelten oder selbstgebastelten Plastiksheltern. Ich habe Familien gesehen, die sind in ihre Gewächshäuser gezogen. Familien, die ihr eigenes Heim verloren haben, brauchen jetzt schnellstens Baumaterial, fachliche Beratung und auch Hilfe durch Bauarbeiter - vor allem wenn es sich um alte oder behinderte Menschen handelt. Die Familien, die in den Mehrfamilienhäusern lebten, brauchen vernünftige temporäre Unterkünfte, wo sie 1-2 Jahre überstehen können. So lange wird es dauern, bis der Staat hoffentlich auch diese Häuser wieder aufbauen kann. 

Wir konnten direkt im Dorf Matratzen, Schlafsäcke und Decken verteilen. Für die Familien war dies ein großes Geschenk! Und es hat fürs Erste sehr geholfen. Zudem ist die Traumabehandlung ein großes Thema, viele Menschen sind traumatisiert. Man sieht es Ihnen an.

Hat Dich hier etwas besonders berührt? Was waren deine Empfindungen bei der Ankunft?

Menschen in Not berühren immer. Ein alter blinder Mann ist mir in Erinnerung geblieben. Sein Gesichtsausdruck, als wir nach der Verteilung wieder weg mussten, lässt mich nicht mehr los. Wir würden ihm und seiner Familie gerne wieder zu einem Haus verhelfen. Ich hoffe, wir bekommen genügend Spenden, um dies möglich zu machen.

Viele Nachbeben hat es seitdem gegeben, was macht das mit den Menschen vor Ort?

Es gab mittlerweile nahezu ein Dutzend Nachbeben. Die Menschen sind panisch, haben Angst, ertragen erstmal nicht mehr den Aufenthalt in geschlossenen Räumen. Nachts gab es ein starkes Nachbeben, das ich auch in meinem Hotelbett spürte. In mir war kurzfristig die Überlegung aufzustehen, dann entschied ich mich dagegen. Mein Kollege erzählte mir dann morgens, dass halb Tirana aus den Häusern gestürzt sei.
 

Wie würdest Du die Ausmaße der Katastrophe einschätzen? Womit ist noch zu rechnen? Gibt es schon Einschätzungen  wann wieder Alltag einkehren kann?

Für die, die nicht betroffenen sind, hat der Alltag schon wieder begonnen. Wer sein Heim oder gar seine Lieben verloren hat, für den wird Alltag lange ein unbekanntes Gefühl bleiben. Wir haben einen Mann kennengelernt, der hat fünf seiner Familienmitglieder verloren, Frau, Kinder, Eltern.

Was erwarten die Menschen vor Ort in der Zukunft?
Wie geht es den betroffenen Menschen generell? Wie gehen Sie mit dem Erlebten und der aktuellen Situation um?

Das ist sehr unterschiedlich. Manche sind traumatisiert, verzweifelt, weinen. Andere haben sich schon pragmatisch in Zelten eingerichtet. Viele haben bereits mit dem Schutt räumen begonnen, klopfen Steine. Bilder, die an die Nachkriegszeit bei uns erinnern.

Gibt es Herausforderungen für Helfer? Wie koordiniert man sich vor Ort? 
Help koordiniert die Hilfe vor allem über die lokalen Gemeinden und kann so die Menschen bedarfsgerecht unterstützen. Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Uns ist zudem aufgefallen, dass es bisher noch wenig internationale Hilfe vor Ort gibt. Weitere Hilfe ist aber dringend notwendig.
 

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