Erdbeben: Ursachen & Folgen
Alle Infos zu Erdbeben
Erdbeben gehören zu den verheerendsten Naturkatastrophen, die Menschen treffen können. Innerhalb von Sekunden entladen sich immense Kräfte, die Häuser und Brücken zum Einsturz bringen, ganze Landstriche verwüsten und oft zahlreiche Menschenleben fordern. Doch wie entstehen Erdbeben eigentlich? Lassen sich Erdbeben vorhersagen? Wie können sich Menschen in erdbebengefährdeten Gebieten schützen?
Wie oft kommt es zu Erdbeben?
Die Erde ist extrem aktiv. Jeden Tag registrieren seismologische Messgeräte rund 9.000 Erschütterungen der Erde. Die meisten Erdbeben sind für uns nicht spürbar, nur zwei Prozent haben direkte Auswirkungen auf Menschen.
Immer wieder kommt es jedoch zu schweren Erdbeben, die verheerende Folgen haben. Das jüngste Beispiel ist das katastrophale Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Februar 2023.
Wie entstehen Erdbeben?
Die Erde ist in Schichten aufgebaut, die von der festen Erdkruste über den Erdmantel bis hin zum Erdkern reichen. Die Lithosphäre, bestehend aus der Erdkruste und der obersten Schicht des Erdmantels, ist in große Platten unterteilt, die als Lithosphärenplatten oder tektonische Platten bezeichnet werden.
Nach der Theorie der Plattentektonik gibt es sieben große Kontinentalplatten und rund 50 kleinere Erdplatten. Diese Platten driften langsam über die darunterliegende dickflüssige Mantelschicht und bewegen sich jährlich wenige Zentimeter.
Durch diese Bewegung der tektonischen Platten entstehen gewaltige Spannungen. Werden diese zu groß, entlädt sich eine enorme Menge Energie, die in Form von seismischen Wellen durch die Erde schwingt. Diese Schwingungen sind das, was wir als Erdbeben spüren. In vielen Fällen folgen mehrere Nachbeben.
Erdbeben können auch durch andere geologische Vorgänge wie Vulkanausbrüche oder Verformungen in der Erdkruste verursacht werden. In manchen Fällen kann auch menschliches Handeln, wie das Fördern von Rohstoffen oder das Bauen von Staudämmen, zu Beben führen.
Kann man Erdbeben vorhersagen?
Der Zeitpunkt eines Erdbebens lässt sich nicht vorhersagen – der Ort und die Stärke meist schon. Erdbeben treten in der Regel an den Verwerfungen, also an den Grenzen tektonischer Platten auf.
Deshalb ist es wichtig, erdbebengefährdete Regionen auf den Ernstfall vorzubereiten, beispielsweise durch erdbebensicheres Bauen und Katastrophenschutzübungen. So lassen sich zumindest die Auswirkungen von Erdbeben und die Anzahl der Toten minimieren.
Welche Folgen haben Erdbeben für Menschen weltweit?
Ab einer gewissen Stärke können Erdbeben Häuser zum Einsturz bringen, Infrastruktur zerstören oder sogar Tsunamis auslösen. Die Erdbebenstärke ist jedoch nicht ausschlaggebend für das Ausmaß der Zerstörung. Neben der Magnitude hängen die Auswirkungen eines Erdbebens von der Bevölkerungsdichte, der Stabilität der Infrastruktur, dem Katastrophenschutz und den Notfalldiensten ab. Zudem können Nachbeben die Bergungsarbeiten und Rettung von Verschütteten extrem erschweren.
Zu einem besonders folgenschweren Erdbeben kam es an Weihnachten im Jahr 2004: Ein Erdbeben der Stärke 9,1 löste im Indischen Ozean bis zu 30 Meter hohe Flutwellen aus, durch die über 220.000 Menschen ihr Leben verloren.
Doch auch schwächere Erdbeben können fatale Folgen haben. Ein Beispiel ist hier das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010. Mit einer Stärke von 7,0 gehört es zwar nicht zu den stärksten, aber zu den verheerendsten Erdbeben. Die Zahl der Todesopfer wird auf über 300.000 geschätzt. Die politische Instabilität des Inselstaats sowie mangelnde Infrastruktur und Vorsorgeplanungen haben hier zum Ausmaß der Katastrophe beigetragen.
Wie hilft Help Menschen, die von Erdbeben betroffen sind?
Als humanitäre Hilfsorganisation leistet Help in Katastrophenfällen Nothilfe in den betroffenen Gebieten. Unsere Hilfe konzentriert sich dabei auf die Versorgung der Menschen, die ihr Zuhause verloren haben.
Wir verteilen Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente; stellen Notunterkünfte bereit oder leisten medizinische Hilfe.
Sobald die Nothilfephase abgeschlossen ist, fördert Help den Wiederaufbau und stellt sicher, dass die Bevölkerung auf zukünftige Erdbeben besser vorbereitet ist. Hierzu schulen wir die Menschen in erdbebensicheren Bautechniken und führen Trainings im Bereich Katastrophenschutz durch.
Erdbeben-Hilfe von Help
Nach folgenden Erdbeben war Help in der Vergangenheit im Einsatz:
- Erdbeben von Bam im Iran (2003)
- Sumatra-Andamanen-Beben und Tsunami im Indischen Ozean (2004)
- Erdbeben in Kaschmir (2005)
- Erdbeben in Haiti (2010)
- Tōhoku-Erdbeben und Tsunami in Japan (2011)
- Erdbeben in Nepal (2015)
- Sulawesi-Erdbeben und Tsunami in Indonesien (2018)
- Erdbeben in Albanien (2019)
- Sulawesi-Erdbeben in Indonesien (2021)
- Erdbeben in der Türkei und Syrien (2023)
- Erdbeben in Marokko (2023)
- Erdbeben in Afghanistan (2023)