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Vorsorge statt Nachsicht
Die Philippinen werden immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. 2013 zerstörte der Taifun Haiyan große Landstriche und bereits ein Jahr später, als die Wiederaufbaumaßnahmen gerade vorangeschritten waren, suchte der Wirbelsturm Hagupit die gebeutelten Menschen heim.
Um auf zukünftigen Katastrophen vorbereitet zu sein, haben Help und eine lokale Partnerorganisation ein Katastrophenvorsorge-Projekt ins Leben gerufen. Ziel ist es durch Trainings die Koordination innerhalb der Bevölkerung zu steigern, Verantwortlichkeiten klar zu verteilen und Evakuierungspläne zu erstellen, um effektive Nothilfe leisten zu können:
Die Teilnehmer der Trainings versammeln sich in den engen Barangay Halls (Versammlungsräume der Dorfgemeinden), die im besten Fall mit Ventilatoren ausgestattet sind. Die Projektverantwortlichen tun ihr Bestes. Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit fordern die Konzentration der Teilnehmer heraus. Ich finde die Trainings zielführend und lehrreich. Alle Anwesenden nehmen aktiv teil und bringen Erfahrungen und Wissen ein. Es werden Fragen gestellt, Wünsche geäußert und Vorschläge gemacht.
Während des erstens Trainings, an dem ich teilnehme - im 1. Stock einer Barangay Hall - fängt plötzlich der Raum an zu schweben. Ich stehe erschrocken auf und frage mich, ob ich Kreislaufprobleme habe, während einige Teilnehmer unbeirrt weiter arbeiten, grinsen mich andere an und sagen „Earthquake“. Ich muss über die Leichtigkeit der Menschen lachen und freue mich, dass es kein starkes Beben war und es keine größeren Schäden gibt. Allein der Strom fällt aus und wir müssen anstatt mit Laptop und Beamer auf Tafeln und Plakaten weiter arbeiten. Man weiß sich zu helfen.
Bis die Region wieder Zugang zu Strom hat, vergeht allerdings ein ganzer Monat. Das erschwert die Arbeit und besonders die Kommunikation im Zeitalter des Internets und Smartphones.
Am dritten Tag meiner Reise gibt es ein Nachbeben. Es ist etwas stärker als das erste und anfangs realisiere ich wieder nicht, was passiert. Als es vorbei ist, bin ich froh, dass ich im Erdgeschoss untergebracht bin und es wieder keine Schäden gab.
Erdbeben gehören zum philippinischen Alltag dazu, besonders in der Region Ost Samar. Während des Trainings berichten die Teilnehmer immer wieder von den verschiedenen „Naturkatastrophen“, die sie erlebt haben. Der Wirbelsturm Haiyan war einhellig die schlimmste und man muss kein Prophet sein, um zu wissen dass die Philippinen in naher Zukunft wieder von einer Naturkatastrophe heimgesucht werden.
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Leona ist Projektreferentin in Bonn und engagiert sich für die Help-Projekte in Burkina Faso, Tschad und den Philippinen.
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