Hilfe für Flüchtlinge
Irak: Flüchtlinge in Not
18.10.2016
Im Oktober letzten Jahres hat die militärische Offensive zur Befreiung der Stadt Mossul begonnen. Nach der Befreiung des Ostteils der Stadt rücken militärische Truppen nun immer weiter in die dicht besiedelte Altstadt West-Mossuls vor. Die Zahl der Flüchtlinge steigt rasant. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Offensive über 350.000 Menschen vertrieben. Hunderttausende sind weiterhin zwischen den Fronten gefangen. Die UN befürchtet in nächster Zeit eine erneute Welle von bis zu 400.000 Flüchtlingen: „Das Schlimmste steht noch bevor“, so Bruno Geddo, Vertreter des UNHCR im Irak.
Die Not wächst
Auch Julian Loh, Help-Programmkoordinator für den Irak, geht davon aus, dass die Flüchtlingsströme in nächster Zeit nicht abreißen werden. Doch die vorhandenen Flüchtlingslager sind längst überfüllt. Die Lebensbedingungen sind katastrophal, es mangelt einfach an allem. Viele der Menschen hatten teilweise über zwei Jahre lang keinen Zugang zu fließendem Wasser oder Hygieneartikeln.
„Help hat Anfang 2017 über 10.000 Hygienepakete an knapp 8.000 neu ankommende Flüchtlingsfamilien aus Mossul verteilt. Derzeit laufen unter Hochdruck die Vorbereitungen zur Versorgung von bis zu 20.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser“, so Loh.
Die Trink- und Abwasserinfrastruktur in der Region wurde weitestgehend zerstört. Um eine nachhaltige Wasserversorgung zu gewährleisten, rehabilitiert Help daher diese Einrichtungen und schult die lokale Bevölkerung in der korrekten Bedienung und Pflege.
Help ist vor Ort
Seit Beginn der Flüchtlingskrise im August 2014 leistet Help Nothilfe im Norden des Irak. Dank unserer Erfahrungen bei der Versorgung von Flüchtlingen werden wir unsere Hilfsmaßnahmen für die Mossul-Flüchtlinge schnell und effektiv umsetzen.
Bis heute unterstützt Help die Menschen im Nordirak mit Nahrungsmitteln und übernimmt die Kosten für medizinische Versorgung. Darüber hinaus werden derzeit mehrere Schulen rehabilitiert sowie jungen Menschen und deren Familien durch berufliche Ausbildungskurse, Praktika und Bewerbungstrainings wieder eine Zukunftsperspektive gegeben.
Interview mit Lisa Hilleke bei ©WDR5 (03.01.17)