
Die Geschichte von Help – Hilfe zur Selbsthilfe
Seit 1981 hilft Help Menschen in Not

1981-1985
Die Gründung von Help
Am 15. Juli 1981 trafen sich am Flughafen in Frankfurt am Main Abgeordnete aller im damaligen Bundestag vertretenen Parteien sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kirche und gründeten die Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V. Anlass dazu gab die sowjetische Intervention in Afghanistan 1979 aufgrund dieser gegen Ende des Jahres Millionen Menschen aus dem kriegsgebeutelten Land flüchteten. Es war die größte Flüchtlingswelle seit dem 2. Weltkrieg. 3 Millionen Afghanen fanden Zuflucht in Pakistan und dem Iran und mussten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben.

Ziel der Satzung war es laut §2 darum „Menschen in Not, Opfern von natürlich verursachten oder von Menschen geschaffenen Katastrophen sowie von bewaffneten Konflikten, unterschiedslos und ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft sowie Glaubens- und Weltanschauung [zu helfen].“
Erster Vorsitzender war Wolfgang Beitz, ehemaliger Geschäftsführer der Otto-Bennecke-Stiftung. Die Gründungsmitglieder Dr. Naim Assad und Uwe Janssen gehören noch heute der Mitgliederversammlung an.
Deutsche helfen Afghanistan
Direkt im Anschluss flog von Frankfurt ein Flugzeug mit den ersten Hilfslieferungen nach Pakistan. Die Menschen in Afghanistan litten entsetzlich unter dem dort herrschenden Krieg und kamen in provisorischen, menschenunwürdigen Flüchtlingslagern in den Nachbarländern unter.
So startete Help damals noch unter dem Motto „Deutsche helfen Afghanistan“ und sammelte für diesen Zweck erstmals Spenden für die Flüchtlinge. Mit dem gesammelten Geld unterstützte die Hilfsorganisation mit Sitz in Bonn den Verein für Afghanistan-Förderung (VAF). Die Organisation leitete die Spenden sofort mit Hilfe der Partnerorganisation „Union Aid for Afghan Refugees“ an die Betroffenen weiter. Help hatte seitdem seinen Dienstsitz in Bonn als Untermieter des VAF und startete mit vier festangestellten Mitarbeitern. Diese Zahl sollte sich in der Zukunft mit der wachsenden Anzahl von Projekten vervielfachen.
Projekte in Zentralasien
Zwei Jahre später, im Jahr 1983, weitete Help seine Hilfeleistungen aus und führte Projekte in Pakistan und im Iran in der medizinischen Versorgung und der Nahrungsmittelhilfe durch. Erstmals erhielten die Mitarbeiter von Help Zuwendungen von staatlichen Institutionen wie dem Auswärtigen Amt oder der Stiftung Flüchtlingshilfe im Gesamtwert von 309.550 DM. Zusätzlich bleibt Help seinem Motto Hilfe zur Selbsthilfe treu und bildet afghanische Flüchtlinge in Pakistan zu Handwerkern aus.
Bereits damals arbeitete die Hilfsorganisation eng mit anderen Hilfsorganisationen und Stiftungen zusammen. Um Help der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen und so die deutsche Bevölkerung zu einer höheren Spendenbereitschaft zu bewegen, leistete Help von Anfang an Öffentlichkeitsarbeit. Im Zuge dessen erschien im ZDF-Magazin mit Gerhard Löwenthal des gleichnamigen Fernsehsenders ein Bericht über die Flüchtlingshilfe von Help in Afghanistan.
In den folgenden beiden Jahren wurden in erster Linie die bestehenden Projekte in der Afghanistanhilfe fortgeführt. Zusätzlich beteiligte Help sich dabei, ein kleines Krankenhaus einzurichten und finanziell zu unterhalten, um langfristig für eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation zu sorgen. Außerdem finanzierten die deutschen Helfer ein Stick- und Nähhausprojekt für afghanische Flüchtlingsfrauen mit etwa 22.000 DM und bauten damit den Ausbildungsbereich aus.

1986-1990
Medizinische Versorgung und Bildung
Im Jahr 1986 lag der Schwerpunkt der Arbeit von Help-Hilfe zur Selbsthilfe in der medizinischen Basisversorgung. Diese wurde in elf Flüchtlingslagern in Pakistan geleistet und verbesserte so deutlich die gesundheitlichen Zustände in den Lagern. Die Menschen bekamen beispielsweise die Möglichkeit, sich zahnärztlich behandeln zu lassen, da Help eine Zahnklinik in der pakistanischen Stadt Peshāwar förderte. Auch arbeitete Help wieder eng mit dem Verein für Afghanen-Förderung zusammen. Darüber hinaus bildete Help in Zusammenarbeit mit der Otto-Benecke-Stiftung aus Bonn junge Afghanen zu Tischlern, Schneidern, Webern, Schustern und Automechanikern aus und stärkte auf diese Weise die wirtschaftliche Situation in dem Land.
Im Jahr darauf setzte Help seine Bemühungen in der medizinischen Versorgung fort. So wurde gemeinsam mit einer niederländischen Partnerorganisation eine Kinderklinik sowie ein Krankenhaus speziell für Frauen realisiert. Als Sondermaßnahme ließ Help zusätzlich weitere Versorgungsstationen bauen und mit Verbrauchsmaterial, Mobiliar und ähnlichem ausstatten. Um dem Ausbruch der Malaria im Projektgebiet zu begegnen wurde eine Anti-Malaria-Kampagne gestartet.
Viele der Flüchtlinge waren schwer traumatisiert. Darum errichtete Help ein Gesundheitszentrum mit psychiatrischem Schwerpunkt, um den Menschen auch bei einer verletzten Seele helfen zu können. Für die langfristige Hilfe zur Selbsthilfe finanzierte Help Ausbildungsmaterial für Schulen, wie Hefte, Schulbücher oder Stifte, und unterstützte die German-Aid-Klinik in der pakistanischen Provinz Belutschistan.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit verschickten die Mitarbeiter in Bonn etwa 1.500 Briefe, um auf die Situation in Afghanistan aufmerksam zu machen. Außerdem stellte Help in zahlreichen Fotoausstellungen seine Arbeit der Öffentlichkeit vor.
1988 führte die Organisation wie gewohnt ihre Projekte für die afghanischen Flüchtlinge fort. Um die vorhandenen Spender über die laufenden Projekte zu informieren, brachte Help zum ersten Mal den Help-Report heraus, der Vorgänger des Spenden-Mailings. Er wurde sowohl an hauseigene Spender verschickt als auch an Fremdadressen.

Erstmals organisierte Help zusammen mit dem Deutschen Afghanistan Komitee 1989 eine Aktion, in dessen Rahmen deutsche Ärzte plastische Operationen an afghanischen Kriegsopfern in Peshāwar vornahmen. Außerdem leistete Help Nahrungsmittelnothilfe und sicherte für 300.000 Menschen in zwölf Flüchtlingslagern die medizinische Grundversorgung. Leider war in diesem Jahr auch ein Rückgang des Spendenaufkommens zu verzeichnen, welches jedoch im darauffolgenden Jahr wieder auf 1.052.000 DM anstieg.
Neben den laufenden Projekten baute Help weiterhin seine Hilfeleistungen aus und startete 1990 ein Projekt in Rumänien. Hier bekamen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit in Werkstätten, in der Landwirtschaft oder im Gartenbau zu arbeiten, zusätzlich wurde eine Lebensgemeinschaft speziell für Jugendliche mit Behinderung aufgebaut.
1991-1995
Die Hilfe weitet sich aus
1991 startete Help-Hilfe zur Selbsthilfe mit einem neuen Projekt ins Jahrzehnt. Die Helfer errichteten in der pakistanischen Stadt Peshāwar eine Klinik für Mütter und ihre Kinder. Jährlich wurden dort etwa 29.000 Kinder und 16.000 Frauen medizinisch versorgt und erhielten Informationen zu Hygienemaßnahmen und zu allgemeinen Gesundheitsfragen. Außerdem half Help beim Wiederaufbau in der afghanischen Provinz Paktia, indem die Organisation ein bestehendes Bewässerungsnetz wiederherstellte und landwirtschaftliche Nutzflächen rekultivierte. Auf diese Weise konnten 300 Familien unterstützt werden. Neu hinzugekommen ist die Unterstützung von schiitischen und kurdischen Flüchtlingen im Iran und an der irakisch-iranischen Grenze. Hier verteilte Help Nahrungsmittel an die Menschen.
Im darauffolgenden Jahr setzte Help neue Schwerpunkte, nun wurden besonders kurdische Flüchtlinge und afrikanische Kriegs- und Dürreopfer unterstützt. Gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen verteilte Help Nahrungsmittel, Saatgut und weitere Hilfsgüter wie Decken, Medikamente oder Zeltplanen in Simbabwe, Somalia und Bosnien-Herzegowina.

In Bangladesch wurden für zehntausende Flüchtlinge von Help ein Zeltlager und mehrere Krankenstationen errichtet sowie Anlagen zur Wasser- und Milchaufbereitung installiert. In Russland, genauer Sibirien, stattete Help ein Krankenhaus mit Verbrauchsmaterial, Mobiliar und Medikamenten aus. In Tibet baute Help eine Schule wieder auf. In diesem Bereich ist Help auch später noch aktiv. Das Bundeministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierte dieses Projekt. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit führte Help erstmals Reisen für Journalisten in die Projektgebiete durch. Dadurch wurde ein höheres Spendenaufkommen erreicht als in den Jahren zuvor.
1993 liefen die bestehenden Projekte wie gewohnt weiter. In Simbabwe ließ Help Brunnen bauen und errichtete Lagerhäuser, sodass die Bauern ihre Waren direkt vor Ort verkaufen und vor Wettereinflüssen schützen konnten. Neben bereits laufenden Projekten in Somalia organisierte Help die medizinische Notversorgung der Menschen. Auch in Slowenien kümmerte sich Help mit verschiedenen Nothilfemaßnahmen und Hilfsgütertransporten um die bosnischen und kroatischen Flüchtlinge. Neu in diesem Jahr war das Nahrungsmittelprogramm für mosambikanische Flüchtlinge in Südafrika.
In der Bonner Zentrale wurde ab 1993 jedes Jahr ein Zivildienstleistender beschäftigt, bis dieser Dienst im Januar 2011 abgeschafft wurde.

Austausch der Kulturen
Die Jahre 1994 und 1995 waren von Helps Unterstützung der ruandischen Kriegsopfer geprägt. So half Help ruandischen Flüchtlingskindern mit Nahrungsmitteln und die schwer traumatisierten weiblichen Kriegsopfer erhielten besondere Unterstützungsmaßnahmen.
Außerdem baute Help Gesundheitsstationen in Simbabwe wieder auf. Speziell in den Städten Bushenge und Musassa-Ruli organisierte Help medizinische Hilfe für die lokale Bevölkerung. Diese wurde auch in den Ländern Somalia, Bosnien-Herzegowina, Pakistan und Afghanistan geleistet. Erstmals organisierte Help außerdem die Reise einer Schülergruppe aus Bad Oeynhausen nach Ruanda. Help ist außerdem 1995 mit dem Bau einer Schule in Tibet beauftragt, wie bereits drei Jahre zuvor. Als weiteres neues Projekt unterstützte Help die Menschen in Aserbaidschan mit Nahrungsmittelverteilungen.
1996-2000
Hilfe nach dem Bürgerkrieg
Help-Hilfe zur Selbsthilfe verstärkte im Jahr 1996 besonders seine Bemühungen für bosnische Kriegsopfer. Weiterhin erhielt die ruandische Bevölkerung, die Opfer eines Völkermordes geworden war, medizinische Hilfe und speziell Frauen wurden bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Kriegserfahrungen bestärkt. Im benachbarten Uganda startete Help im Kampf gegen HIV ein neues Projekt zur Unterstützung von Aids-Waisen. Daneben half Help auch künftig den von Hungersnöten und Bürgerkriegen betroffenen Menschen in Simbabwe und Aserbaidschan. Die Mitarbeiter vor Ort verteilen in erster Linie Nahrungsmittel, um für eine sichere, geregelte Ernährung zu sorgen, allerdings bekamen die Betroffenen im Rahmen der Ernährungssicherung darüber hinaus Saatgut, sodass sie in der folgenden Ernteperiode in der Lage waren, ihr Überleben eigenständig zu sichern.

Auch im Jahr 1997 führte Help die Projekte für bosnische, aserbaidschanische und ruandische Bürgerkriegsopfer fort und unterstützte von Dürre betroffene Menschen in Simbabwe. Zusätzlich initiierte Help ein weiteres Projekt, um den Menschen in Albanien bei der Bewältigung des Bürgerkrieges zu helfen. Ebenfalls lief das Projekt in Uganda zur Unterstützung von Aids-Waisen weiter. In Bosnien-Herzegowina organisierte Help gemeinsam mit den Johannitern die Räumung von Minen. Über diese wurde auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit bei den TV-Sendern ARD, WDR und Sat1 berichtet. In der afghanischen Hauptstadt Kabul half Help dabei, die vom Bürgerkrieg zerstörten Häuser und die Infrastruktur wieder aufzubauen.
Minenräumung, Erdbeben und ein Hurrikan
Im Herbst des Jahres 1998 verwüstete Hurrikan „Mitch“ große Teile Mittelamerikas und kostete tausenden Menschen das Leben, viele wurden obdachlos. Help startete neben vielen weiteren Hilfsorganisationen ein Projekt im Rahmen der Katastrophenhilfe, um den betroffenen Menschen in Nicaragua ein annähernd menschenwürdiges Leben nach der Katastrophe zu ermöglichen. Außerdem stand Help von Aids betroffenen Familien in Sambia helfend bei. Hilfsprojekte gab es auch für aus dem Kosovo vertriebene Einheimische. In Bosnien-Herzegowina unterstützte Help bosnische Flüchtlinge, die aus dem europäischen Ausland in ihr Heimatland zurückkehrten, bei der Wiedereingliederung. Weiterhin wurden bosnische, simbabwische und afghanische Kriegsopfer unterstützt.
1999 liefen die bestehenden Projekte wie gewohnt weiter. Außerdem war das Jahr von verschiedenen Katastrophen geprägt. Help leistete Wiederaufbauhilfe im verwüsteten Nicaragua und El Salvador nach dem verheerenden Hurrikan „Mitch“. In der Türkei verteilte Help nach einem Erdbeben Zelte, Decken, Nahrungsmittel und medizinisches Verbrauchsmaterial.

In Bosnien-Herzegowina und im Kosovo bildete Help mit verschiedenen Projekten in der Minenräumung und im Wiederaufbau die Grundlage für die Rückkehr der Einheimischen aus dem europäischen Ausland. Dennoch werden auch Flüchtlinge aus dem Kosovo in Montenegro mit Nahrungsmitteln und Kleidern versorgt. Seit September ist Help zudem auch mit einer eigenen Internetseite im Netz vertreten, sodass die Menschen die Möglichkeit haben, sich auf der Domain www.help-ev.de über die Arbeit zu informieren.
Neben den laufenden Projekten, wie der Unterstützung von Kriegsopfern und Vertriebenen in Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo, engagierte sich Help im Jahr 2000 nun auch in Tschad und in Albanien, um dort Minen räumen zu lassen. Im russischen Inguschetien leistete Help Soforthilfe für tschetschenische Bürgerkriegsflüchtlinge in Form von Nahrungsmittelverteilungen, Decken, Kochgeschirr und Hygieneartikeln. Nahrungsmittelprojekte gab es außerdem noch in Sambia und Serbien.
2001-2005
Wiederaufbau hat viele Gesichter
Ins neue Jahrtausend startete Help-Hilfe zur Selbsthilfe mit neuen Nothilfeprojekten für simbabwische Überschwemmungsopfer sowie für Erdbebengeschädigte in Indien und El Salvador. Weitere Nothilfe wurde in Inguschetien für tschetschenische Flüchtlinge und speziell Nahrungsmittelhilfe in Serbien geleistet. Hier verteilte Help Nahrungs- und Hygienemittel und ließ darüber hinaus Wasserleitungen reparieren. Im Tschad wurden weiterhin Minen geräumt und in Afghanistan bauten die Mitarbeiter von Help Mädchenschulen wieder auf und ließen auch hier Minen beseitigen. Die bestehenden Projekte in Form von Unterstützung von Kriegsopfern in Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Albanien liefen wie gewohnt weiter. Mit den neu hinzugekommenen Projekten wuchs auch die Geschäftsstelle in Bonn und größere Räumlichkeiten wurden notwendig. So fand dann im September 2001 der Umzug in die Reuterstraße 39 statt.

Im Jahr 2002 engagierte sich Help verstärkt für in ihr Heimatland zurückkehrende Bosnier durch spezielle Maßnahmen im Wiederaufbau und der Minenräumung. Wie in Serbien und Montenegro führte Help zudem Winterhilfsprojekte in Bosnien-Herzegowina durch. In Montenegro ließ Help die Kanalisation in der Stadt Podgorica reparieren und ausbauen.
Besondere Hilfen, zum Beispiel in Form von Startkapital oder Businesstrainings, gab es für Existenzgründer in Serbien. Einen hohen Stellenwert hatte auch die Unterstützung im Bereich der Nahrungsmittelhilfe. Da viele Menschen durch Flucht oder Nahrungsmittelknappheit Hunger leiden müssen, verteilte Help in Inguschetien und Simbabwe Lebensmittel bzw. Saatgut an die Menschen. In Afghanistan erhielten die Schülerinnen und Schüler Schulspeisungen. Außerdem wurden neue Wasserleitungen gebaut. Im indischen Gujarat half Help beim Wiederaufbau des im Jahr zuvor nach einem Erdbeben zerstörten Bundesstaates.
Ein Jahr später führte Help auch weiterhin seine bestehenden Projekte, zum Beispiel in der Minenräumung oder der Wiederaufbauhilfe, durch. In Afghanistan versuchte die Organisation der Versandung von Wasserleitungen durch Sandstürme zu begegnen, ließ sie wieder instand setzen und baute zusätzlich neue auf. Nach einem Erdbeben im Iran leitete Help den Wiederaufbau des Landes in die Wege. Im selben Jahr unterstützte auch ein prominenter Helfer die Arbeit von Help: Der Sänger Herbert Grönemeyer rief zu Spenden für das Bündnis „Gemeinsam für Afrika“ auf.

Im Jahr 2004 war Help vor allem im Bereich Minenräumung, Wiederaufbauhilfe und Einkommens schaffenden Maßnahmen in den Projektländern Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien aktiv. In Simbabwe ließ Help Brunnen errichten und Saatgut verteilen, um der Bevölkerung eine geregelte Ernährung zu garantieren, Trotz der verschärften Sicherheitslage im Irak reparierten die Mitarbeiter von Help Pumpstationen und Anlagen zur Wasseraufbereitung. Ein besonderes Schulbauprogramm gab es in Afghanistan: dort wurden auch nach Ernteausfällen Nahrungsmittelsoforthilfe geleistet und Bewässerungskanäle rehabilitiert. Ebenso in diesem Jahr fand Help in BAP-Sänger Wolfgang Niedecken einen prominenten Unterstützer. Die Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit brachten zum ersten Mal einen Jahresbericht heraus.
Nothilfe nach dem Seebeben
2005 begann Help sofort mit der Nothilfe für die Opfer des verheerenden Tsunamis an Weihnachten 2004 in Sri Lanka und Indonesien. Der Tsunami hatte 300.000 Todesopfer gefordert, mehrere Millionen Menschen hatten ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Bereits in den ersten Wochen nach der Katastrophe organisierte Help schnell und unbürokratisch Matratzen, Decken, Plastikplanen und Hygieneartikel. Nach der Soforthilfe folgte der Wiederaufbau von Häusern, Schulen und die Reinigung von über 700 Brunnen. Im Niger und in Simbabwe trieb Help die medizinische Hilfe voran und baute ein Krankenhaus. Auf diese Weise verringerte sich die Kindersterblichkeit deutlich. Im pakistanischen Kaschmir leistete Help Soforthilfe nach einem Erdbeben. Im afghanischen Farah baute Help eine Schule, erneuerte Straßen sowie die Wasserversorgung. Help war im Irak tätig und errichtet dort Pumpstationen und Wasseraufbereitungsanlagen. Unterstützung bei einem Mailing erhielt Help von Anne Will und Horst Köhler.
2006-2010
Jahre im Zeichen der Flüchtlingshilfe
Die Aktivitäten von Help-Hilfe zur Selbsthilfe waren 2006 von der Integration montenegrinischer und serbischer Flüchtlinge geprägt. Help ließ Wohnungen bauen, um die Flüchtlingslager schließen zu können. Im Niger finanzierte Help die Katastrophentransporte und organisierte mobile Gesundheitsteams, sodass die Kindersterblichkeit durch Unterernährung deutlich zurückging. Aktiv war Help auch in Simbabwe. Dort unterstützte die Organisation Familien, die durch Aids ihren Haupterwerb verloren hatten, zusätzlich wurden Saatgut und Düngemittel verteilt und Bewässerungsanlagen installiert, um für eine langfristige Nahrungsmittelquelle zu sorgen. Außerdem feierte Help in dem Jahr sein 25jähriges Jubiläum und fungierte als Charity-Partner für diverse Sportveranstaltungen.
Im Jahr 2007 setzte Help sich verstärkt für Flüchtlinge in Bosnien, Montenegro und Serbien ein. In den Projektländern bauten die Helfer Wohnungen und schulten die Menschen für deren Existenzgründungen. Im Tschad lieferte Help sudanesischen Flüchtlingen sauberes Trinkwasser und sorgte mit dem Bau von Latrinen für hygienische Zustände. Aus dem Iran zurückkehrenden Afghanen halfen die Mitarbeiter von Help bei der Reintegration.

In Sri Lanka führte Help nach dem Tsunami ein Rehabilitationsprogramm durch, um Flüchtlinge zu unterstützen, die vor den Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen und der terroristischen Organisation LTTE geflohen sind. Die Menschen erhielten Nahrungsmittel und Non-Food-Hilfsgüter sowie Notunterkünfte. In Bangladesch gab es eine Nothilfeaktion für die Opfer einer Überschwemmung. Daheim in Bonn stellten die Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit ein Benefizfußballspiel mit dem ehemaligen Bundesligisten Carsten Cullmann auf die Beine, zudem wurde eine Pressereise des ZDF mit Fußballweltmeister Rainer Bonhof nach Indonesien organisiert.

In Simbabwe brach im Jahr 2008 die Cholera aus, die etwa 4.000 Todesopfer forderte. Help versuchte mit allen verfügbaren Mitteln die Epidemie einzudämmen. Im Tschad lieferte Help weiterhin frisches Trinkwasser und baute Latrinen für die Flüchtlinge. In Bangladesch wurde ein Nothilfeprojekt für Flutopfer abgeschlossen. Zusätzlich startete Help ein Projekt zur Rehabilitation von Schulen für irakische Flüchtlingskinder im syrischen Damaskus. Außerdem leistete Help Nothilfe nach dem Zyklon Nargis in Myanmar.
2009 ist Help seit mittlerweile zehn Jahren in Serbien aktiv. Dort koordinierte die Hilfsorganisation den Wohnungsbau für Flüchtlinge, bot ihnen Einkommen schaffende Maßnahmen an und stellte die Infrastruktur wieder her. Maßnahmen zur Eigensicherung des Lebensunterhaltes sowie Ausbildungskurse etablierte Help auch in Afghanistan, Syrien und Tschetschenien. Aber auch der Klimawandel ist ein Thema in der Entwicklungshilfe, sodass Help von diesem Zeitpunkt an Solarpumpen statt Dieselpumpen in Simbabwe einsetzte. Nach einem Erdbeben in Indonesien stellte Help die Notfallversorgung mit Notunterkünften, Trinkwasser und psychologischer Hilfe sicher. In Pakistan und Burkina Faso leistete Help medizinische Hilfe für die Flüchtlinge und ihre Kinder. Auf diese Weise sank die Sterblichkeitsrate dieser Bevölkerungsgruppe deutlich.
Hygienische Versorgung und ein Erdbeben
Das Jahr 2010 war von einem schweren Erdbeben in Haiti gekennzeichnet. Help entsendete ein Ärzteteam und brachte die Reparatur von Häusern und Infrastruktur in Gang. Auch wurden die Menschen in anderen Ausbildungsberufen unterrichtet, damit sie schnell wieder auf eigenen Beinen stehen konnten. In Burkina Faso, Pakistan und Montenegro gab es jeweils schwere Überschwemmungen, Help half hier mit diversen Nothilfemaßnahmen. Im Bereich der Vorsorge, speziell der Krankheitsprävention, war Help in Sri Lanka und im Tschad unterwegs und trainierte die Einheimischen in Hygienetätigkeiten. Im Tschad baute Help außerdem noch ein Krankenhaus und stattete es mit einer Solaranlage aus. In Ruanda sorgte Help gemeinsam mit Bad Oeynhausener Schulen dafür, dass Bedürftige eine Krankenversicherung erhielten und unterstützte Schülerinnen und Schüler finanziell. Außerdem baute Help in Syrien eine neue Schule.
2011-2015
Atomkatastrophe und Staatsgründung
Neben den laufenden Projekten bekam Help - Hilfe zur Selbsthilfe im Jahr 2011 neue Projektländer dazu. Nach einem schweren Tsunami im März mit anschließender Atomkatastrophe wurde die Hilfsorganisation nun auch in Japan tätig. Hier standen vor allem die Ausstattung von Containerwohnungen und der Bau einer Ladenstraße mit kleinen Gewerben im Mittelpunkt. Die Hungersnot in Ostafrika war Anlass für Help verschiedene Projekte für kenianische Kleinbauern zu starten. In den Sahelländern Niger und Burkina Faso leistete Help Nothilfe und initiierte langfristige Projekte in der Nahrungssicherung und Gesundheitsversorgung. Unterstützung für Rückkehrer und Vertriebene gibt es seit Juli für diejenigen, die vor der Neugründung des Staates Südsudan aus dem Land geflohen sind. Zum 30jährigen Bestehen von Help startete die Hilfsorganisation einige Aktionen und war u. a. beim Deutschlandfest sowie das erste Mal auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden mit einem Stand vertreten. Zudem erfolgte nach zehn Jahren der Umzug von der Reuterstraße 39 in die Nummer 159.
Eine Welt – viele Projekte
Die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Syrien 2012 gaben Help Anlass, neben den seit Jahren bestehenden Projekten im Nahen Osten, Hilfsprojekte für syrische Binnenvertriebene zu starten. Eine besondere Herausforderung war hierbei auch der Schutz der eigenen Mitarbeiter.
2013 startete für die Organisation mit einem Anlass zur Freude. EUROSOLAR verlieh Help – Hilfe zur Selbsthilfe den Solarpreis für seine größte solarbetriebene Trinkwasseranlage im Tschad. Ende Mai kam es für Help zu einer Sondersituation: Die Katastrophenhilfe im eigenen Land. Starke Niederschläge hatten die Flüsse Elbe, Donau und Saale drastisch ansteigen lassen und Schäden in Millionenhöhe verursacht. Help half bei der Deichsicherung und der Instandsetzung von sozialen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und Bayern. Auf den Philippinen zerstörte der Taifun Haiyan vielen Menschen die Existenzgrundlage und Help gestaltete den Wiederaufbau und gab Starthilfe für einen Neuanfang.
Im Jahr 2014 war Help verstärkt in seinen Einsatzgebieten in Bosnien-Herzegowina und Serbien bei Wiederaufbaumaßnahmen nach schweren Überschwemmungen sowie im Nahen Osten tätig. Dort waren im August die irakischen Jesiden vor dem IS in die nordirakische Kurdenregion geflohen. Help half hier mit Lebensmittelpaketen und Suppenküchen und übernahm die Instandsetzung von 25 Schulen.

Im sich verschärfenden Konflikt in Syrien versorgte Help die Binnenvertriebenen unter schwierigsten Bedingungen mit Nahrungsmitteln, ärztlicher Versorgung und Bildungsangeboten. In einem Projekt mit der Berliner Charité wurden Trauma-Therapeuten ausgebildet, die syrischen und irakischen Flüchtlingen in Jordanien helfen sollen mit ihren Erlebnissen umzugehen.
Als in Nepal im April 2015 aufgrund eines schweren Erdbebens rund 900.000 Gebäude einstürzten leitete Help sofort erste Hilfsmaßnahmen ein. Für die Zukunft wurden Handwerker in erdbebensicherem Bauen geschult und Projekte zur Wasserversorgung und Katastrophenvorsorge gestartet. Im gleichen Jahr flüchten täglich zehntausende Menschen vor Krieg und Terror auf der Balkanroute, um in die sichere EU zu gelangen. Help unterstützt die Flüchtlinge im überlasteten Serbien mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung.
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