Hunger im Südsudan
Hungerkrise spitzt sich zu
Aktuell haben rund 6 Millionen Menschen im Südsudan nicht genug zu essen. Konflikte, Vertreibungen und die Folgen der Klimakrise sorgen dafür, dass der Hunger stetig zunimmt.
Help unterstützt die südsudanesische Bevölkerung im Kampf gegen den Hunger: Wir behandeln Unterernährung, fördern landwirtschaftliche Maßnahmen und verbessern die Trinkwasserversorgung.
Der Hunger wächst
Der Südsudan zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Fünf Jahre lang herrschte hier ein grausamer Bürgerkrieg, der deutliche Spuren hinterlassen hat. Noch immer kommt es häufig zu blutigen Konflikten, bei denen viele Familien zur Flucht gezwungen werden. Die meisten Flüchtlinge im Südsudan sind in riesigen Camps gestrandet. Während sie dort ums Überleben kämpfen, liegen ihre Felder brach und können nicht bestellt werden.
Die Folgen sind verheerend: Ernten fallen aus, die Lebensmittelpreise schießen in die Höhe und das Trinkwasser ist knapp. Es droht regelmäßig eine Hungersnot. In den Flüchtlingslagern sind die hygienischen Bedingungen zudem extrem schlecht. Es besteht stets die Gefahr, dass die Cholera wieder ausbricht.
Mütter und Kinder sind besonders gefährdet
Help ist seit 2011 im Südsudan aktiv und engagiert sich besonders im Kampf gegen Unterernährung. Mit der Sanierung und dem Bau von 22 Behandlungsstationen hat Help die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten ausgebaut.
Aktuell sind rund 1,4 Millionen Kinder unter 5 Jahren von akuter Unterernährung bedroht, die bei ihnen schwere Entwicklungsschäden hervorrufen können. Deshalb fokussiert sich das Personal in den Behandlungsstationen auf Kleinkinder und Mütter: Bislang konnten wir knapp 40.000 akut unterernährte Kinder und über 35.000 stillende oder schwangere Frauen behandeln.
Mit Erdnusspaste gegen den Hunger
Akut unterernährte Kinder erhalten Erdnusspaste, um wieder an Kraft zu gewinnen. Erdnusspaste enthält viele Kalorien, Vitamine und Mineralstoffe, die für die physische Entwicklung von Kindern überlebenswichtig sind.
Die Erdnusspaste hat viele Vorteile: Durch die weiche Konsistenz kann sie auch von Kleinkindern verzehrt werden, die noch nicht kauen können. Die Paste kann sofort ohne aufwändige Zubereitung gegessen werden, ist lange haltbar und sehr einfach zu transportieren.
Eines dieser Kinder ist der kleine Muluk. Seine Mutter Achol brachte ihren sieben Monate alten Sohn in eines der Behandlungszentren von Help. Muluk war zu schwach, um normale Nahrung zu sich zu nehmen. Ohne die Hilfe von Help hätte der Junge keine weitere Woche überlebt. Dank spezieller Nahrungsergänzungsmittel konnte Muluk gerettet werden und nach Hause zurückkehren. Zahllose hungernde Kinder im Südsudan sind jedoch weiterhin dringend auf Hilfe angewiesen.
Förderung der Landwirtschaft
Frauen und Mädchen tragen im Südsudan die Hauptverantwortung für die Landwirtschaft, das Sammeln von Wasser und Feuerholz sowie für die Betreuung von Kindern und älteren Familienmitgliedern. Sie sind auch häufiger von Ernährungsunsicherheit betroffen.
Help unterstützt die Unabhängigkeit von Frauen im ländlichen Raum durch spezielle Fördermaßnahmen wie Schulungen zu Anbaumethoden, Boden- und Wassermanagement sowie durch die Bereitstellung von Werkzeugen und Saatgut. Landwirtschaftliche Kooperativen bieten Landwirtinnen Raum, ihre Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bislang konnten mit der Unterstützung durch Help über 100.000 Menschen ihre Nahrungsmittelsicherheit nachhaltig verbessern.
Naturkatastrophen verstärken den Hunger
Die Folgen der Klimakrise und das Wetterphänomen El Niño sorgen in Ostafrika immer wieder für schwere Überschwemmungen. Dabei werden ganze Dörfer überflutet und ein Großteil der Ernte zerstört.
So waren im Herbst 2022 rund 900.000 Menschen im Südsudan von Fluten betroffen. Die ohnehin dramatische Ernährungssituation hat sich daraufhin erneut verschärft. Help steht den Betroffenen in solchen Krisen zur Seite.
So bekämpfen wir den Hunger im Südsudan:
- Kleinkinder unter 5 Jahren erhalten eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung
- Unterernährte Kleinkinder erhalten eine spezielle Behandlung inkl. Entwurmung
- Schwangere und stillende Frauen werden über Unterernährung informiert
- Besonders gefährdete Familien erhalten Lebensmittelhilfe
- Landwirt:innen werden mit Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten ausgestattet
- Fischer:innen erhalten Geräte zur Verbesserung des Fischfangs
- Zwei Staudämme helfen 12.000 Landwirt:innen, ihr Vieh zu versorgen und ihre Felder zu bewässern
- Wir bessern die Trinkwasserversorgung durch den Bau und die Reparatur von Brunnen
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