Frauen & Mädchen stärken

Spenden für Frauen und Mädchen
Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht, dennoch wird die Hälfte der Weltbevölkerung weiterhin benachteiligt und diskriminiert. Die Rede ist von Frauen und Mädchen.
Help setzt sich weltweit dafür ein, Frauen und Mädchen zu stärken und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
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Wie unterstützt Help Frauen weltweit?
Fokus auf Female Empowerment
Jeden Tag sind Millionen Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts von Diskriminierung, Gewalt und ungleichen Chancen betroffen. Wir sind überzeugt, dass sich Not, Armut und Hunger nur mit weiblicher Teilhabe überwinden lassen. In zahlreichen Projekten stärkt Help daher die Rechte von Frauen weltweit und befähigt sie, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Bildung für Mädchen fördern
Die Benachteiligung von Frauen und Mädchen macht sich bereits früh bemerkbar: 119 Millionen Mädchen gehen nicht zur Schule. Obwohl sich die Einschulungsquote von Mädchen und Jungen weltweit immer weiter annähern, haben Mädchen weiterhin einen entscheidenden Nachteil: Je älter sie werden, desto häufiger sind sie gezwungen, die Schule abzubrechen.
Das liegt vor allem daran, dass Mädchen in vielen Ländern mehr im Haushalt helfen müssen und beispielsweise mehrere Stunden am Tag zur nächsten Wasserquelle laufen müssen, um Wasser für die Familie zu holen. Vielerorts sind Mädchen gezwungen, während ihrer Periode zuhause bleiben, weil sie keinen Zugang zu Menstruationsprodukten haben oder weil es in den Schulen keine Toiletten gibt. Weitere Gründe für den frühen Schulabbruch bei Mädchen sind Zwangsheirat und Kinderehen.
Help ermöglicht Mädchen den Schulbesuch, indem wir die sanitäre Infrastruktur an Schulen verbessern, Menstruationsprodukte bereitstellen und Brunnen bauen.
Weibliches Unternehmertum stärken

In vielen Regionen der Welt sind Frauen ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitswelt. Das Welternährungsprogramm gibt an, dass Frauen in Entwicklungsländern für bis zu 80 Prozent der Nahrungsmittelproduktion verantwortlich sind. Sie werden jedoch häufiger als Männer Opfer von Ausbeutung und sind seltener in Entscheidungsprozesse involviert. Zudem verdienen Frauen im Durchschnitt rund 20 Prozent weniger als Männer.
Dabei ist die Gleichberechtigung von Frauen ein wesentlicher Faktor für den nachhaltigen Wandel: Länder, in denen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erziehung und Beschäftigung gering sind, haben weniger Probleme mit Unterernährung und Kindersterblichkeit.
Help fördert weibliches Unternehmertum, beispielsweise durch Schulungen und Ausbildungen, finanzielle Zuschüsse oder die Unterstützung von Frauenkooperativen. Durch finanzielle Unabhängigkeit erhalten Frauen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
Frauengesundheit fördern

Insbesondere in Entwicklungsländern und Krisengebieten sind Frauen und Mädchen gesundheitlich benachteiligt. Die Menstruation ist beispielsweise vielerorts weiterhin ein Tabuthema. Zahlreiche Mädchen werden während ihrer Periode ausgegrenzt und können nicht zur Schule gehen, weil es keine ausreichenden Sanitär- und Hygienemöglichkeiten gibt.
In vielen Ländern der Welt sind Frauen während der Schwangerschaft hohen Gefahren ausgesetzt, weil sie keinen ausreichenden Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Jedes Jahr sterben deshalb rund 300.000 Frauen aufgrund von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Ein Großteil der Todesfälle wäre vermeidbar.
Insbesondere in Ländern mit mangelhafter Gesundheitsversorgung rückt Help die Frauengesundheit in den Fokus: Wir finanzieren Hebammen, entsenden mobile Kliniken in ländliche Regionen und führen Informationskampagnen zu Themen wie Menstruation, Schwangerschaft und Geburt durch.
Schutz für Betroffene von Gewalt

Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt. In Krisen- und Kriegsgebieten sowie Ländern, in denen Frauen und Mädchen eingeschränkte Rechte haben, ist das Risiko, missbraucht zu werden, für Frauen und Mädchen besonders hoch. Zudem ist die weibliche Genitalverstümmelung noch immer weit verbreitet.
Die physischen und psychischen Folgen von geschlechtsspezifischer Gewalt sind enorm. Nicht selten endet diese Gewalt tödlich: 2023 gab es weltweit über 85.000 Femizide, also Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Rund 60 Prozent dieser Femizide wurden von Familienmitgliedern oder Intimpartnern verübt.
Help fördert den Schutz von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt, etwa durch sichere Unterkünfte sowie medizinische, psychologische und juristische Angebote. Zudem sensibilisieren wir sowohl Frauen als auch Männer für das Thema.
Unsere Hilfe für Frauen und Mädchen
Lizzy aus Simbabwe

„Als 37-jährige Mutter von fünf wundervollen Mädchen bin ich bestrebt, die Welt zu einem besseren Ort für meine Kinder und für Frauen im Allgemeinen zu machen. Ich habe unsere Hühnerzucht von Anfang an als Familienbetrieb aufgefasst, um damit auch Geschlechterrollen und Diskriminierung zu bekämpfen. Denn körperliche Tätigkeiten werden in der Gesellschaft von vielen als 'Männersache' angesehen. Ich begann mein Geschäft mit 30 Vögeln – heute sind es 300 Tiere und ich sammele 2.500 Eier pro Monat. Dadurch erzielen wir einen Reingewinn von 150$ jeden Monat! Und den Kot verwende ich zum Düngen meiner Felder.
Dank der Unterstützung von Help konnte ich meine Hühnerzucht beginnen und kann nun meine Mädchen zur Schule schicken, die Familie ernähren und mich um alle Bedürfnisse meiner Familie kümmern.“
Jedes Mädchen sollte jeden Beruf ausüben können.
Lizzy, Bäuerin in Simbabwe
Fragen und Antworten
Not, Diskriminierung und Gewalt gehören für Frauen und Mädchen zum Alltag: Zwangsheirat, körperliche und psychische Gewalt, sexueller Missbrauch, Massenvergewaltigungen in Kriegs- und Krisensituationen oder weibliche Genitalverstümmelung – Gewalt gegen Frauen und Mädchen, eben weil sie Frauen und Mädchen sind, hat viele Formen.
Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist weltweit in jeder Gesellschaft nach wie vor tief verwurzelt. Frauen haben beispielsweise einen schlechteren Zugang zu Arbeitsplätzen und Bildungsangeboten, sind bei gleicher Qualifizierung mit Lohnunterschieden gegenüber Männern konfrontiert und sind in wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen unterrepräsentiert. Auch ist in vielen Ländern die Gesundheitsversorgung nicht an die Bedürfnisse von Frauen angepasst.
Im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Demnach sind Menschen unabhängig ihres Geschlechts gleichgestellt. In der Realität ist dies jedoch nicht der Fall. Ein entscheidender Grund hierfür ist oftmals die Trennung zwischen privatem und öffentlichem Bereich, der Frauen jahrzehntelang von den Menschenrechten ausschloss. Denn Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen geschehen häufig im "Privaten", abseits der Öffentlichkeit und Justiz. Bestimmte Rechte für Frauen sollen deshalb Frauen und Mädchen explizit vor Gewalt und Diskriminierung schützen.
Eine sogenannte Frauenrechtskommission (Commission on the Status of Women) wurde 1946 innerhalb der Vereinten Nationen gegründet. Ziel der Kommission ist die Verbesserung der Rechtsstellung der Frau im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Im Gegensatz zur Menschenrechtskommission hat die Frauenkommission aber nicht die Befugnis, Staaten, die Frauen diskriminieren, zur Rechenschaft zu ziehen.
Erst im Rahmen der Wiener Menschenrechtskonferenz im Jahr 1993 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine "Erklärung zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" und definierten Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen und privaten Bereich als Menschenrechtsverletzung.
Im Jahr 2010 gründeten die Vereinten Nationen die Organisation "UN Women" mit dem Ziel, Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung weltweit zu fördern. Auch in den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung – den Sustainable Development Goals (SDGs) – werden Frauenrechte durch Ziel 5 "Gender Equality" repräsentiert.
Am 8. März, 1857, demonstrierten New Yorker Arbeiterinnen das erste Mal auf der Straße gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und für gleichen Lohn. Die Proteste der Arbeiterinnen markieren somit den historischen Ursprung einer Bewegung, die Gerechtigkeit für Frauen fordert. Ein halbes Jahrhundert später, auf der zweiten internationalen sozialistischen Frauenkonferenz 1910, stellte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin einen Antrag, einen Weltfrauentag ins Leben zu rufen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Die Festlegung auf ein einheitliches Datum, den 08. März, sollte jedoch erst auf der 2. Internationalen Konferenz der Kommunistinnen im Jahr 1921 erfolgen. Seit 1975 wird der 08. März offiziell von den Vereinten Nationen als internationaler Frauentag gewürdigt. An dem Tag machen Frauen weltweit durch Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen auf Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen und Mädchen aufmerksam und fordern Gleichberechtigung und Gleichstellung. Aus diesem Grund sprechen viele Menschen heutzutage auch vom “Feministischen Kampftag” oder "Internationalen Frauenkampftag".