Syrien

Landwirtschaft in Syrien

Kleinbäuerin aus Syrien erntet Tomaten

Mit nachhaltigem Anbau gegen Klimawandel und Hunger

Die Landwirtschaft in Syrien leidet unter dem Krieg, aber auch unter den Folgen des Klimawandels. Vor allem im Nordosten ist das mittlerweile deutlich zu sehen: 2021 erlebte die Region, die traditionell als die Kornkammer Syriens gilt, die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. Die Ernteverluste gefährden die ohnehin kritische Lebensmittelversorgung – und die Existenz von tausenden Familien. Die Zukunft Syriens droht zu vertrocknen.

Help setzt sich dafür ein, den Teufelskreis aus Trockenheit, Hunger und Armut zu durchbrechen. Wir fördern nachhaltige Landwirtschaft in Syrien, damit die Menschen ihr Land weiterhin bewirtschaften und sich selbst und ihre Familien mit Lebensmitteln versorgen können.

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Wasserkrise im Nahen Osten

Dürren, Hitze, Sandstürme – der Nahe Osten ächzt unter den Folgen der Erderwärmung. Die Temperaturen steigen hier fast doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt.

Seit Jahren kämpft die ohnehin heiße und trockene Region mit tödlichen Hitzewellen, fallenden Grundwasserspiegeln und akuter Wasserknappheit. Seen und Flüsse vertrocknen, Ernten fallen aus, Vieh verhungert.

Der Klimawandel ist nur ein Grund für diese Entwicklung. Auch veraltete Bewässerungssysteme, der Anbau von wasserintensiven Feldfrüchten sowie der Bau von immer neuen Staudämmen sind schuld daran, dass der Nahe Osten allmählich austrocknet. 

Auf den Krieg folgt der Hunger

Die Wasserkrise trifft Syrien besonders schwer. Infolge des Bürgerkriegs sind weite Teile der Wasserinfrastruktur zerstört worden. Insbesondere im kurdisch kontrollierten Nordosten kommt zudem immer weniger Wasser über den Euphrat an. Der Fluss wird auf türkischer Seite durch mehrere Dämme gestaut und vermutlich als politisches Druckmittel eingesetzt – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.

Die niedrigen Pegelstände führen zum Stillstand von Wasserkraftanlagen und somit zu Stromausfällen sowie zum Ausbruch von Krankheiten wie Cholera. Vor allem ist jedoch die Lebensmittelversorgung in Gefahr.

Hinzu kommt, dass die syrische Währung seit Beginn des Krieges enorm an Wert verloren hat. Selbst Grundnahrungsmittel sind so teuer geworden, dass viele Familien sie sich kaum noch leisten können.

Mehr als 12 Millionen Menschen in Syrien leiden mittlerweile Hunger. Die Ernteausfälle im Nordosten sowie Lieferengpässe infolge des Ukraine-Kriegs verschärfen die Situation.

Familien, die von der Landwirtschaft gelebt haben, treibt es in die Städte, weil ihr Land mit den herkömmlichen Methoden nicht mehr zu bewirtschaften ist. Dadurch nehmen Arbeitslosigkeit und Armut in den Städten zu. Die Folge sind vermehrte Gewalt und Radikalisierungen – ein Teufelskreis.

Nachhaltige Landwirtschaft in Syrien

Help fördert nachhaltige Landwirtschaft in Syrien und gibt den Menschen die Chance, Hunger und Armut aus eigener Kraft zu überwinden.

Wir schulen Kleinbäuer:innen in ökologischen und ressourcenschonenden Anbau- und Bewässerungsmethoden, verteilen Saatgut und Equipment und setzten Wasserleitungen instand. 

In einem saisonalen Fluss haben wir zudem einen Sanddamm errichtet, um das Grundwasser zu speisen und so nachhaltig mehr Wasser in der extrem trockenen Region verfügbar zu machen.

Darüber hinaus stattet Help Kleinbäuer:innen mit Nutztieren und Futter aus und ermöglicht den Zugang zu tierärztlicher Versorgung. Die Haltung von Hühnern oder Schafen verbessert nicht nur die Ernährung der Menschen. Der Mist der Tiere lässt sich als organischer Dünger im Feldbau einsetzen und führt zur nachhaltigen Steigerung der Erträge.

Große Chance: Hydroponik

Zur Lösung der immensen Herausforderungen setzt Help zudem auf ein innovatives System: Hydroponik. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft lassen sich so bis zu 90 Prozent Wasser sparen. Help hat diese Methode als erste Hilfsorganisation in Syrien eingesetzt – mit großem Erfolg!

Was ist Hydroponik?

Hydroponik ist ein System zur Aufzucht und Kultivierung von Zier- und Nutzpflanzen. Die Wurzeln der Pflanzen hängen hierbei in einem Gemisch aus Wasser und Nährstoffen. Ein Substrat, z.B. Steinwolle oder Kies, stützt die Wurzeln der Pflanze. Das eingesetzte Wasser zirkuliert und lässt sich wiederaufbereiten. Das sorgt dafür, dass bei der hydroponischen Pflanzenzucht bis zu 90 Prozent weniger Wasser benötigt werden als in der herkömmlichen Landwirtschaft, bei der der Großteil des Wassers ungenutzt im Boden versickert oder verdunstet. Hydroponik-Systeme eignen sich daher gerade in wasserarmen Regionen für die Anzucht von Gemüse und Früchten. Aufgrund der optimalen Nährstoff-, Wasser- und Sauerstoffzufuhr sowie der Kontrolle aller Umweltfaktoren sind die Ernteerträge hydroponischer Pflanzen zudem deutlich höher.

 

Syrien: Hilfe, die weiter wächst

Die zu bewältigenden Aufgaben in Syrien sind riesig und lassen sich nur gemeinsam lösen. Mit Ihrer Unterstützung können wir die Landwirtschaft in Syrien nachhaltig stärken und der drohenden Hungerkrise mit innovativen Entwicklungsprojekten entgegentreten.

Spenden Sie für unsere Hilfe zur Selbsthilfe in Syrien – jeder Beitrag macht einen Unterschied.

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Ein junges Mädchen betrachtet eine Hydroponik-Anlage in Syrien
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