Europas neue Grenze
Niger liegt in einer Krisenregion. Aufgrund von gewaltsamen Konflikten in den Nachbarländern Mali, Burkina Faso und Nigeria flüchten immer mehr Menschen nach Niger oder innerhalb Nigers. Nachhaltige Entwicklungsfortschritte werden zudem durch das hohe Bevölkerungswachstum erschwert: Pro Jahr müssen etwa 400.000 Menschen zusätzlich mit Arbeit, Dienstleistungen und Nahrung versorgt werden. Außerdem haben nur knapp 60 Prozent der Bevölkerung einen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und das Gesundheitssystem ist mit der Vielzahl an Menschen überfordert.
Für viele Migrant:innen und Flüchtlinge aus afrikanischen Staaten ist Niger ein wichtiges Transitland auf dem Weg nach Europa. Die Europäische Union hat deshalb die Zusammenarbeit mit den nigrischen Behörden intensiviert und Grenzkontrollen verschärft. Die Folge: Auf der Suche nach alternativen Routen sterben viele Menschen in der Wüste, fallen Menschenhändler:innen in die Hände oder stranden in der nigrischen Grenzstadt Agadez.