Spenden nach Beirut-Explosion
Explosion in Beirut
Es ist ein entsetzliches Bild: Menschen stolpern über Scherben und Asche, ganze Stadtteile liegen in Trümmern. Der 4. August 2020 wird den Bewohner:innen Beiruts noch lange in Erinnerung bleiben. Gegen 18 Uhr Ortszeit wurde die libanesische Hauptstadt von einer gewaltigen Explosion erschüttert, die selbst in 50 Kilometern Entfernung noch zu spüren war.
190 Menschen verloren durch die Explosion ihr Leben, rund 300.000 ihr Zuhause. Help war unmittelbar nach der Katastrophe vor Ort und hat den Wiederaufbau gefördert.
Folgen der Explosion in Beirut
Das Ausmaß der Zerstörung ist weiterhin für viele unbegreiflich. Die Katastrophe traf die Menschen in Beirut völlig unvorbereitet. Ohne Vorwarnung erschütterte am Abend des 4. August eine gewaltige Explosion die libanesische Hauptstadt, dicht gefolgt von einer zweiten, noch heftigeren Detonation. Die Druckwelle schleuderte Autos und Menschen wie Spielzeug durch die Luft, ganze Stadtteile wurden zerstört. Selbst im weit entfernten Zypern war die Explosion noch zu spüren. Der Hafen liegt noch immer in Trümmern.
Bis heute leidet die libanesische Bevölkerung unter den Auswirkungen der Explosion. Die wirtschaftliche und politische Instabilität im Libanon machen es ihnen unmöglich, sich davon zu erholen.
„Wir konnten uns wegen der Inflation nicht mal einen Eimer Farbe leisten,“ berichtet die 56-jährige Mariam bitter. Sie und ihre Familie waren direkt von dem Unglück betroffen.
Schwere Krise im Libanon
Seit Beginn der Wirtschaftskrise 2019 hat die libanesische Währung rund 95 Prozent ihres Wertes verloren. Gleichzeitig steigen die Preise für Konsumgüter stetig an.
Die Folge der Wirtschaftskrise: Zehntausende Menschen wurden arbeitslos. Die Corona-Pandemie verstärkte die Situation zusätzlich, denn durch den Lockdown verloren weitere unzählige Menschen ihre Arbeit.
Ob Strom, Lebensmittel, Miete, Medikamente oder Benzin – aufgrund der Inflation können sich die Menschen im Libanon kaum noch etwas leisten.
Die Explosion des 4. August war für zahlreiche Familien der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Von jetzt auf gleich hatten Hunderttausende kein Zuhause mehr, für Reparaturen war kein Geld da.
Die Katastrophe traf die Menschen in einer nicht enden wollenden Wirtschaftskrise, die durch das Coronavirus noch verschlimmert wurde. Viele sind durch den Lockdown oder die steigende Inflation in finanzielle Schieflage geraten.
Julian Loh, Programmkoordinator
Wiederaufbau in Beirut
Help war unmittelbar nach der Explosion vor Ort und hat den Wiederaufbau von Wohnungen für besonders geschwächte Personen vorangetrieben. Auch Menschen mit Behinderungen konnten wir mit bedarfsgerechten Renovierungen und Gesundheitsdiensten wie Physiotherapie unterstützen.
Bis Ende des Jahres wird Help insgesamt 54 Wohnungen wieder instand gebracht haben, davon 15 behindertengerecht.
Radiointerview: Zwei Jahre nach der Explosion
Im Radiointerview mit SWR Aktuell berichtet Help-Programmkoordinator Julian Loh von der Situation im Libanon zwei Jahre nach der verheerenden Explosion im Hafen Beiruts. (04.08.2022) Copyright SWR/Vanja Weingart
Nach der Explosion hat uns niemand geholfen, nicht einmal die Armee. Wäre Help nicht gewesen, müssten wir in einem halbzerstörten Haus leben. Sie haben es gestrichen, die Türen repariert und die Fenster erneuert. Das Allerwichtigste war die Installation eines sogenannten Sandwichpaneels, das uns vor den extremen Temperaturen schützt. Wir hätten nirgends hingehen können, das Haus ist alles, was wir haben.
Mariam, Betroffene der Explosion
Spenden für Libanon
Auch heute befindet sich der Libanon weiterhin in einer schweren Krise. 80 Prozent der Bevölkerung sind derzeit von Armut betroffen und auf Unterstützung angewiesen. Help engagiert sich derzeit Bereich Einkommensförderung und unterstützt Menschen dabei, Armut zu überwinden.
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