Griechenland

Spenden für Moria

Flammen des Brandes in Moria färben den Nachthimmel

Feuer im Flüchtlingslager

Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist in der Nacht zum 9. September 2020 in einem verheerenden Feuer untergegangen.

Gemeinsam mit unserer langjährigen Partnerorganisation standen wir den Flüchtlingen in ihrer Not zur Seite. Neben dringend benötigten Hilfsgütern erhielten die Menschen unter anderem psychosoziale und juristische Beratung. 

Leben in der Hölle auf Erden

Schon vor dem verheerenden Brand hatte das Flüchtlingslager Moria in Griechenland jahrelang für Schlagzeilen gesorgt. In dem für 2.800 Personen konzipierten Camp hatten zeitweise rund 20.000 Menschen gelebt. Für die Bewohner:innen war das Lager die Hölle auf Erden: Es gab weder genug Essen noch sauberes Trinkwasser, die sanitären Anlagen waren eine Katastrophe. Immer wieder entlud sich die angespannte Situation in Gewalt, viele Menschen nahmen sich das Leben.

Am 9. September 2020 ist das Flüchtlingslager Moria in einem Flammenmeer verschwunden – doch in dem neuen Lager „Kara Tepe“ geht die Tragödie weiter. Weite Teile des Camps bestehen nur aus provisorischen Zelten, die kaum Schutz vor Wind und Kälte bieten. Bei Regen versinken die Zelte im Schlamm, Strom gibt es nur mit Glück. Vor allem fehlt es an sanitären Einrichtungen, mangels Waschmöglichkeiten sind Hautkrankheiten und Läuse allgegenwärtig.

Wir haben weder Nahrung noch Wasser. Sie kommen einmal am Tag, um Wasser und Lebensmittelportionen zu verteilen. Wenn man schnell ist, schafft man es in die ersten Reihen und bekommt etwas davon. Sonst vergeht ein weiterer Tag ohne Essen und Trinken.

Vater einer Familie aus Syrien

Die Hilfe kommt an

Nach der Brandkatastrophe in Moria standen fast 12.000 Geflüchtete vor dem Nichts, darunter etliche Kinder, Schwangere und schwerkranke Menschen. Um den Betroffenen schnell und effektiv zu helfen, hat Help unmittelbar nach dem Feuer die Nothilfe unseres langjährigen Partners „Greek Council for Refugees“ (GCR) gestärkt und die Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern unterstützt. Seit unserer Flüchtlingshilfe in Idomeni 2016 arbeiten wir regelmäßig mit der Organisation zusammen und haben gemeinsam bereits zahlreichen Geflüchteten neue Perspektiven ermöglicht.

Im neuen Lager „Kara Tepe“ ging die Hilfe weiter. Da viele der Bewohner:innen während der Flucht oder im Camp Opfer von Übergriffen und sexueller Gewalt geworden sind, bietet GCR ihnen psychologische Unterstützung an. GCR begleitet die Menschen zudem zu wichtigen Terminen, vermittelt Griechisch-Sprachkurse und organisiert kostenlose juristische Beratungen. Denn viele Flüchtlinge können aufgrund von fehlenden Sprach- und Fachkenntnissen oder Ausgangssperren ihre Rechte nicht wahrnehmen. Im April 2024 mussten wir unsere Förderung der Projektaktivitäten von GCR aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten leider einstellen.

Unsere Hilfe auf Lesbos

  • Verteilung von Hilfsgütern
  • Psychosoziale Unterstützung
  • Begleitung zu Krankenhäusern und Behörden
  • Vermittlung von Sprachkursen
  • Juristische Beratung

Neue Hoffnung wagen

Amina war hochschwanger, als sie mit ihrem Mann Sayed und ihren zwei Kindern im März 2021 die Küste von Lesbos erreichte. Nach ihrer Ankunft wurde die junge Familie sofort in die Quarantäne-Zone des Lagers Kara Tepe verwiesen, wo sie ohne warmes Wasser, Strom oder anständige Betten auskommen musste. Trotz ihres Zustandes schlief Amina jede Nacht auf dem Boden.

Nach der Geburt ihres Kindes bezog die Familie ein Zelt im Hauptteil des Lagers, doch die Probleme gingen weiter. Für die Eltern war es ein Kraftakt, an sauberes Wasser oder angemessene Kleidung für ihre Kinder zu kommen. Vor allem sorgten sie sich aber um ihr Baby, das jeden Tag schwächer wurde. Amina konnte nicht genug Milch produzieren und Alternativen ließen sich nicht auftreiben.

Dank der Unterstützung durch Help konnte GCR der Familie unter die Arme greifen. Amina und Sayed erhielten Milch für ihr Neugeborenes sowie Kleidung und Nahrungsmittel. Das älteste Kind der Familie kann heute wieder die Schule besuchen und Sayed, der noch immer an einer alten Verletzung leidet, wurde der Zugang zu medizinischer Versorgung erleichtert. Seit ihrer Ankunft auf Lesbos spürt die junge Familie erstmals wieder ein wenig Hoffnung aufkeimen.

Spenden Moria: Simone Walter

Das Engagement unserer Partnerorganisation beeindruckt mich sehr. Durch unsere jahrelange Zusammenarbeit weiß ich, wie schnell und professionell das Team vor Ort handelt. Neben der dringend benötigten Nothilfe leistet „Greek Council for Refugees“ psychosoziale und juristische Beratung und steht den Betroffenen auch über den akuten Notfall hinaus zur Seite. Die Empathie des Teams ist besonders stark, da einige von ihnen selbst Flüchtlinge waren und daher genau wissen, worauf es jetzt ankommt.

Simone Walter, Help-Nothilfekoordinatorin

Geflüchtete Frau in Griechenland nach dem Brand in Moria
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