Klimawandel in Burkina Faso
Perspektiven durch saubere Energie
Der Klimawandel sorgt für Wasserknappheit in Burkina Faso. Im Flüchtlingslager Goudébou hat Help mit Solarpumpen die nachhaltige Wasserversorgung der Flüchtlinge sichergestellt.
Hilfe für Mensch und Umwelt
In Goudébou gehört der ratternde Lärm der Diesel-Generatoren längst zur alltäglichen Geräuschkulisse. In dem Flüchtlingslager im Nordosten Burkina Fasos leben derzeit über 10.000 Menschen aus Mali, die infolge des Bürgerkriegs aus ihrem Heimatland geflohen sind. Über eigene Stromanschlüsse verfügt hier niemand, die lauten und schmutzigen Generatoren sind die einzige Energiequelle. Ohne sie gäbe es abends kein Licht, keine Telefonate und vor allem kein Wasser. Außerhalb der kurzen Regenzeit sind die zwei mit elektrischen Pumpen betriebenen Brunnen die einzige Wasserquelle.
Wie viele andere afrikanische Länder leidet auch Burkina Faso unter den Folgen des Klimawandels. Die Regenzeiten werden immer kürzer. Wiederkehrende Ernteausfälle und Dürren bedrohen das Leben der Menschen. Effektiver Klimaschutz und nachhaltige Technologien sind der einzige Weg, um die Lage der Bevölkerung dauerhaft zu verbessern.
Wasser und Nahrung durch Sonnenkraft
Help – Hilfe zur Selbsthilfe will die Umweltbelastung in Goudébou reduzieren und gleichzeitig bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge und Gastgemeinden schaffen. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort ersetzen wir die umweltschädigenden Diesel-Generatoren durch Solarmodule. Auf diese Weise werden die CO2-Emissionen drastisch gesenkt und saubere Energie für die Wasserversorgung des Camps gewonnen.
Ohne die hohen Kosten für Diesel lässt sich das Wasser auch effektiver in der Landwirtschaft einsetzen. Zwei Hektar neue Ackerfläche können zukünftig bewässert und von 150 Familien für den Gemüseanbau genutzt werden. Help schult die Menschen zudem in nachhaltigen Anbaumethoden sowie Transport- und Verkaufstechniken. Die Flüchtlingsfamilien können auf diese Weise selbstständig ihre Ernährung sichern und auch langfristig ein stabiles Einkommen erzielen.
Energie für neue Ideen
Die schlechte Stromversorgung in Goudébou ist auch ein großes Problem für aufstrebenden Unternehmergeist im Lager. Zwar gibt es für Dienstleistungen wie Reparaturen oder Näharbeiten sowohl Bedarf als auch genug Menschen mit entsprechenden Fähigkeiten. Doch angesichts des fehlenden Stroms bleibt das Angebot begrenzt. Help will daher im Zentrum des Lagers ein Service-Center mit Anschluss an das nationale Stromnetz einrichten, das gegen geringe Gebühren dauerhaften Zugang zu Strom ermöglicht. Auf diese Weise können viele Flüchtlinge ein eigenes Einkommen erwirtschaften und zugleich die Lebenssituation der Campbewohner und der Gastgemeinde verbessern.
Das von Help durchgeführte Hilfsprojekt wurde im Rahmen einer Ausschreibung der "Moving Energy Initiative" zur Förderung ausgewählt. Die Initiative der britischen Denkfabrik "Chatham House" hat das Ziel, den Zugang von Flüchtlingen zu sauberer Energie zu verbessern.