Bildung fördern in Burkina Faso

Schulen in Burkina Faso
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Zugang zu Bildung ist entscheidend, um die Armut langfristig zu reduzieren. Doch in Burkina Faso gibt es nicht einmal annähernd genug Schulen, um jedem Kind eine Schulbildung zu ermöglichen. Help engagiert sich deshalb mit dem Bau von Schulen, damit insbesondere Kinder in ländlichen Regionen die Chance haben, Armut zu überwinden.
Unterstützen Sie unsere Schulprojekte mit Ihrer Spende:
Gewalt und Vertreibung verwehren den Zugang zu Bildung

Burkina Faso befindet sich seit Jahren in einer schweren Krise. Die Sicherheitslage hat sich seitdem kontinuierlich verschlechtert, immer wieder kommt es zu Angriffen durch bewaffnete Gruppen. Rund 2,1 Millionen Menschen sind wegen der anhaltenden Gewalt innerhalb des Landes auf der Flucht, über die Hälfte davon sind Kinder.
Für Kinder sind die Auswirkungen der Krise besonders dramatisch. Viele von ihnen haben keinen Zugang mehr zu Bildung. Oftmals sind die Schulen zu weit weg, überfüllt oder geschlossen, viele Kinder müssen zudem schon früh ihre Familien im Haushalt unterstützen und auf den Schulbesuch verzichten.
Bildungskrise in Burkina Faso

Viele Dörfer versuchen, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Aus verfügbaren Materialien bauen sie sogenannte „écoles sous paillotte“ – Schulen unter einem Strohdach. 2016 gab es in Burkina Faso 4.000 dieser Strohhüttenschulen. Doch sie sind keine langfristige Lösung des Problems: Sie bieten nicht annähernd genug Platz und müssen nach jedem Unwetter neu aufgebaut werden. Nicht zuletzt aufgrund der Sicherheitslage ist es sehr wichtig, dass Schulen über geschlossene Räumlichkeiten verfügen.
Die fehlenden Bildungsmöglichkeiten haben schwerwiegende Folgen: Rund 40 Prozent aller eingeschulten Kinder in Burkina Faso sind gezwungen, die Grundschule abzubrechen. Das hat zur Folge, dass nur rund jede:r dritte Erwachsene in Burkina Faso lesen und schreiben kann.
Dieser Teufelskreis aus fehlender Bildung und extremer Armut verstärkt die angespannte Situation im Land. Die Perspektivlosigkeit führt dazu, dass sich vor allem junge Menschen bewaffneten Gruppen anschließen, in der Hoffnung, so ihre Familien ernähren zu können. Doch damit gefährden sie nur ihr eigenes Leben und befördern Gewalt.
Neue Schulen schaffen Perspektiven für Kinder

Ein Großteil der vertriebenen Familien sucht Zuflucht im Norden Burkina Fasos. Die drei Städte Ouahigouya, Kaya und Dori beherbergen rund 60 Prozent der vertriebenen Bevölkerung und stehen dadurch vor großen Herausforderungen.
In den vergangenen Jahren sind rund 51.000 Kinder im Schulalter in den drei Gemeinden angekommen, doch es gibt nicht genügend Platz in den Schulen – ganz im Gegenteil. Über 160 Schulen mussten aufgrund der Sicherheitslage geschlossen werden. In den übrigen Schulen quetschen sich oftmals bis zu 120 Kinder in die viel zu kleinen Klassenzimmer.
Damit die Kinder in Sicherheit lernen können, hat Help in vier Schulen jeweils drei zusätzliche Klassenzimmer, ein Büro sowie einen Lagerraum gebaut. Zudem haben wir die Klassenzimmer mit Tischen, Schulbänken und Schränken ausgestattet. Die neue Schulinfrastruktur schafft nicht nur bessere Lernbedingungen für die Kinder, sondern gibt vertriebenen Kindern die Möglichkeit, ihren Bildungsweg fortzusetzen.
Der Bau weiterer Schulen ist derzeit in Planung. Zudem unterstützen wir Lehrkräfte und Betreuer:innen im Rahmen des Projekts mit Fortbildungen dabei, mit der Notsituation besser klarzukommen und ihren Unterricht auf die wachsende Schülerschaft anzupassen.