Ein Land der Erschütterungen
Das Erbe der kommunistischen Vergangenheit wiegt noch immer schwer auf Albanien. Über 40 Jahre lang lebten die Menschen unter dem totalitären Diktator Enva Hoxha, der das Land immer weiter in die Isolation führte. Bis heute erinnern rund 200.000 Bunker, die Hoxha zum Schutz vor äußeren Feinden im ganzen Land erbauen ließ, als stille Mahnmale an diese Zeit. 1990 wurde das Regime gestürzt, doch Korruption, Vetternwirtschaft und organisierte Kriminalität verhindern bisher den Aufschwung des Landes. Albanien bleibt eines der ärmsten Länder Europas. Auf der Suche nach Arbeit verlassen vor allem viele junge Menschen ihre Heimat.
Auf die politischen Erschütterungen folgte schließlich eine natürliche: Am 26. November 2019 bebte in Albanien die Erde. 51 Menschen kamen ums Leben, öffentliche Einrichtungen und Straßen wurden zerstört, Zehntausende verloren ihr Zuhause. Viele Menschen kämpfen seither mit Traumata und noch größeren finanziellen Problemen. Für einen Neuanfang fehlt ihnen das Geld.