Simbabwe

30 Jahre Help in Simbabwe

Zwei Frauen vor wachsendem Getreide

Hilfe, die weiter wächst

Von der Nothilfe zur Entwicklungszusammenarbeit: 2022 blickt Help zurück auf 30 Jahre Projektarbeit in Simbabwe. Erfahren Sie, was wir in drei Jahrzehnten erreicht haben.

Ein Land geprägt von Armut

Die Geschichte von Help in Simbabwe begann in einer der schwersten Krisen des Landes: 1992 wurde der südafrikanische Staat von einer verheerenden Dürre heimgesucht. Felder vertrockneten, über eine Million Nutztiere verendeten und rund die Hälfte der Bevölkerung war auf humanitäre Hilfe angewiesen. Für Help war das der Startschuss des Hilfseinsatzes in Simbabwe, der sich zunächst auf die Soforthilfe konzentrierte.

30 Jahre später sind wir noch immer in Simbabwe tätig, doch der Fokus unserer Arbeit hat sich verändert: Mit Hilfe zur Selbsthilfe schaffen wir heute langfristige Perspektiven für die Bevölkerung.

Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1980 blickte Simbabwe zunächst optimistisch in die Zukunft: Das Land war reich an Bodenschätzen und galt als Kornkammer Afrikas. Doch aus dem Hoffnungsträger Robert Mugabe wurde schnell ein Diktator, dessen Herrschaft drei Jahrzehnte lang anhielt. Die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Folgen sind bis heute zu spüren. Noch immer lebt ein Großteil der Bevölkerung Simbabwes in Armut.

Von der ehemaligen Kornkammer ist heute kaum noch etwas übrig. Die Auswirkungen des Mugabe-Regimes und der immer schlimmer werdenden Klimakrise lassen den Hunger wachsen, obwohl Simbabwes Böden weiterhin fruchtbar sind.

Seit 30 Jahren in Simbabwe tätig

Help wurde in Simbabwe erstmals 1992 aktiv, um von der Dürre betroffene Menschen im Distrikt Mudzi mit Lebensmitteln zu unterstützen.

Im Anschluss konzentrierten wir uns auf die Existenzsicherung und statteten Kleinbäuer:innen mit landwirtschaftlichen Geräten und Saatgut aus.

Im Laufe der Jahre war Help in allen Provinzen innerhalb Simbabwes aktiv – von der Instandsetzung der Wasserinfrastruktur über die Unterstützung von Vertriebenen und Waisen bis hin zur Bereitstellung medizinischer Dienste, insbesondere für HIV- und AIDS-Betroffene. Die Stärkung von Kleinbäuer:innen zieht sich zudem wie ein roter Faden durch die Geschichte von Help in Simbabwe.

Klimakrise in Simbabwe

Als 2019 der verheerende Zyklon Idai Simbabwe heimsuchte, leitete Help Nothilfemaßnahmen ein und unterstützte den Wiederaufbau von Häusern und Schulen.

Stürme wie Zyklon Idai sind jedoch nur ein Symptom der Klimakrise, die in Simbabwe immer deutlicher zu spüren ist: Der Wechsel zwischen extremen Dürren und orkanartigen Stürmen verursacht immer wieder Ernteausfälle und Flutkatastrophen.

Wirtschaftliche Stärkung

Seit 10 Jahren unterstützt Help auch kleinwirtschaftliche Betriebe und konnte bisher über 4.000 Menschen durch Trainings in Geflügelzucht und Unternehmensführung in die wirtschaftliche Selbstständigkeit begleiten. Insbesondere die junge Generation erhält so berufliche Perspektiven und blickt nun wieder hoffnungsvoll in die Zukunft.

Damit unsere Projekte langfristigen Erfolg haben, bilden wir zudem ausgewählte Bäuer:innen zu Multiplikator:innen weiter, die ihr Wissen in ihren Gemeinden nachhaltig verankern.

Help arbeitet außerdem eng mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und führt heute 90 Prozent der Projektaktivitäten in Simbabwe mit Partnern durch. Durch das Vernetzen von Institutionen und Gemeinschaften auf lokaler Ebene bereitet Help den Weg für langfristige Lösungen gegen Ernährungsunsicherheit und Arbeitslosigkeit.

Birgitte Schulze

Von Lebensrettung zu Resilienz – Help Simbabwe ist gewachsen und gereift. Mit der Ausrichtung auf Lokalisierung hat sich die Rolle von Help Simbabwe hin zur Unterstützung der lokalen Zivilgesellschaften verändert. Das ist ein riesiger Schritt. Strukturen im Land zu stärken, ist für uns der nachhaltige Weg für Entwicklung – und das sehen wir auch in unserer Projektarbeit.

Birgitte Schulze, war 26 Jahre lang Programmkoordinatorin für Simbabwe bei Help

Ein Ausblick: Krisen besser bewältigen

Aktuell hat Help den Klimaschutz in den Mittelpunkt der Projekte gestellt und fördert eine zukunftsfähige klimaangepasste Landwirtschaft im ländlichen Raum Simbabwes. Hierfür investieren wir in Bodenschutz, wassersparende Bewässerungsmethoden und den Anbau dürreresistenter Pflanzen wie Sorghum. 

Dass solche Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise immer wichtiger werden, zeigt sich nicht nur in Simbabwe, sondern im gesamten südlichen Afrika. Aus diesem Grund haben wir begonnen, unsere Projektaktivitäten auf Malawi auszuweiten. Auch dort bilden wir Multiplikator:innen aus, die ihr Wissen über ressourcenschonende Landwirtschaft weitergeben.

So wird aus unserer Unterstützung Hilfe, die weiter wächst.

Frau Sithole aus Chipinge füttert ihre Hühner.
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