Deutschland

2 Jahre nach dem Hochwasser

Dirk W. Pieck bei einem Projektbesuch im Ahrtal

Interview "Unsere Hilfe geht weiter"

Im Sommer 2021 änderte sich das Leben vieler Familien im Westen Deutschlands schlagartig: Das verheerende Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zerstörte Häuser, Straßen und ganze Existenzen. Mindestens 180 Menschen verloren in den Fluten ihr Leben. Help wurde unmittelbar nach der Katastrophe tätig und leistet seitdem Hilfe im gesamten Flutgebiet.

Auch zwei Jahre später ist der Hilfsbedarf in den betroffenen Regionen weiterhin hoch. Dirk W. Pieck koordiniert die Hochwasser-Hilfe von Help und erzählt im Interview, wie sich die Menschen im Flutgebiet heute fühlen und wie Help sie unterstützt.

Wie haben Sie persönlich die Hochwasserkatastrophe erlebt?

Pieck: "Am 14. Juli 2021 wurden auch die Keller von einigen meiner Verwandten überflutet. Hier half ich selbstverständlich noch in der Nacht und in den kommenden Tagen bei den Aufräumarbeiten. Als das Ausmaß der Katastrophe langsam deutlich wurde, entschied ich mich, auch an Erft und Ahr aktiv zu werden.

So wurde ich zu einem von Zehntausenden freiwilligen Helfern. In Erftstadt etwa war ich ein Glied in einer „Eimerkette“ und in Dernau half ich einer Familie beim Entfernen des Estrichs."

Die Flutkatastrophe liegt nun zwei Jahre zurück. Sie arbeiten für die Hilfsorganisation Help, die soziale Institutionen beim Wiederaufbau unterstützt. Wofür wurden und werden diese Förderungen konkret eingesetzt?

Pieck: "Unsere finanziellen Förderungen werden unter anderem genutzt, um Zerstörtes wiederaufzubauen und um Verlorengegangenes wiederzubeschaffen. Baumaterialien, Handwerkerleistungen, Mobiliar, Elektrogeräte, pädagogisches Lernequipment, Spiel- und Sportgeräte sind nur einige Beispiele für Wiederaufbau und Wiederanschaffungen. Jugendzentrum, Indoor-Spielplatz, Mal- und Zirkusprojekte, tiergestützte Naturerlebnisprojekte für Kinder etwa sind nur ein paar Beispiele für psychologische Hilfe, die wir ebenso fördern."

Es ist noch viel zu tun, auf welchem Stand sind wir jetzt?

Pieck: "Noch immer haben wir es an vielen Orten mit zerstörter Infrastruktur, beschädigten Gebäuden und vor allem auch mit Menschen zu tun, die sich alleine gelassen fühlen und die ihr gewohntes Umfeld ein Stück weit verloren haben. Auch soziale Organisationen wie Vereine und Stiftungen benötigen weiterhin Unterstützung. Help fördert inzwischen bereits über 70 soziale Projekte mit insgesamt 2 Millionen Euro, von denen etwa Kinder, ältere Mitbürger und Menschen mit besonderem Bedarf profitieren.

In den vergangenen zwei Jahren wurde in der Hochwasserhilfe schon viel geschafft. Aber der Wiederaufbau wird zweifellos noch einige Jahre dauern. Help wird den Betroffenen weiter zur Seite stehen: Unsere Hilfe geht weiter."

Was können selbst betroffene oder helfende Institutionen jetzt unternehmen?

Pieck: "Soziale gemeinnützige Einrichtungen können auch weiterhin Fördergelder in Höhe von bis zu 30.000 Euro pro Organisation bei uns beantragen. Der Förderantrag lässt sich ganz einfach auf unserer Homepage herunterladen, ausfüllen und direkt online einreichen. Gerne sind wir auch bei der Antragstellung behilflich."

Jetzt Hochwasserhilfe beantragen

Soziale Einrichtungen, Vereine wie Sportvereine, Fördervereine von Schulen, KiTa und Kindergärten und Institutionen in den Bereichen Seniorenhilfe und Seelsorge können als eingetragener Verein, gGmbH, gAG, Genossenschaft oder Stiftung finanzielle Fördermittel (max. 30.000 Euro) zur Bewältigung der Hochwasserkatastrophe und für den Wiederaufbau beantragen. Die Vorlage für den Förderantrag und weitere Informationen finden Sie hier als zip-Datei zum Download:

Hochwasserhilfe beantragen