Zahlreiche Geflüchtete sind nach dem Brand im Flüchtlingslager Lipa obdachlos.
© Help/SOS Bihać

Bosnien und Herzegowina
Nothilfe für Flüchtlinge

Spenden Bosnien

Ein Jahr nach dem Brand des Flüchtlingslagers bei Bihać ist die Situation weiterhin katastrophal: An der bosnisch-kroatischen Grenze leben mehrere Tausend Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen  – ohne Strom, ohne Wasser, ohne ein Dach über dem Kopf. Helfen Sie uns, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.

Spenden Sie jetzt für die Geflüchteten in Bosnien und Herzegowina!

„Wir sind Flüchtende, keine Tiere! Wir sind Menschen, so wie ihr! Auch wir haben bestimmte Grundrechte: Ein Zuhause zu haben, in Sicherheit zu leben, ein gutes Leben zu haben.“
Soheila aus Afghanistan, 15 Jahre alt

SPENDEN SIE JETZT

Wie ist die Situation in Bosnien?


Getrieben von der Vergangenheit

Bosnien und Herzegowina erklärte seine Unabhängigkeit 1992 und ist ein Nachfolgestaat Jugoslawiens. Es folgten drei Jahre Bürgerkrieg zwischen serbischen, kroatischen und bosnischen Gruppen. Erst durch das Friedensabkommen von Dayton wurde der Bosnienkrieg beendet. Während der Kriegsjahre wurden die Hauptstadt Sarajevo und viele andere bosnische Städte und Dörfer stark zerstört, weite Landstriche vermint. Etwa 2,2 Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben oder flohen ins Ausland. 

Heute ist Bosnien und Herzegowina immer noch ein gespaltener Staat. Machtkämpfe zwischen konkurrierenden politischen Lagern, Blockaden bei der Aufarbeitung des Krieges und eine schlechte Wirtschaft sind nur einige Gründe für den weiter bestehenden Riss in der Gesellschaft. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, jede:r vierte Erwachsene hat keinen Job. Die Herausforderung für die Zukunft liegt darin, insbesondere der jungen Generation Perspektiven zu eröffnen und der Abwanderung ins Ausland sowie politischer und religiöser Radikalisierung vorzubeugen.

Seit einigen Jahren steht Bosnien vor einer zusätzlichen Herausforderung: Über die Balkanroute versuchen zahlreiche Geflüchtete und Migranten, in die Europäische Union zu gelangen. Doch die EU-Außengrenzen sind stark bewacht: Aktuell leben mehrere Tausende Menschen in provisorischen Unterkünften oder im Freien an der bosnisch-kroatischen Grenze. Die Lebensbedingungen sind katastrophal.

Wie hilft Help in Bosnien?

Lokale Stärken gemeinsam nutzen

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Lipa im Dezember 2020 haben wir Nothilfe für zahlreiche Flüchtlinge geleistet. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation SOS Bihać haben wir wir die Betroffenen unter anderem mit Kleidung, Schlafsäcken und Hygienepaketen versorgt.

Seit 1995 unterstützt Help die Menschen in Bosnien und ist mit den Herausforderungen und Chancen bestens vertraut. Heute konzentriert sich Help im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe auf Kleinwirtschaftsförderung und greift dabei auf bereits bestehende Strukturen zurück: Hierzu zählen viele lokale Angebote an Gastronomie und Gästeunterkünften, die einzigartige Natur als landwirtschaftliche Ressource und touristische Attraktion sowie jahrhundertealtes Wissen im handwerklichen Bereich vor Ort. 

Help fördert außerdem lokale Tourismusunternehmen und Gästehäuser, die zahlreiche Aktivitäten für die vielen neuen Tourist:innen organisieren. Egal ob Wandertouren, Wildwasser-Rafting oder Besichtigungen der nationalen Kulturdenkmäler – der Tourismus sichert den Menschen ein Einkommen und schafft Perspektiven für eine bessere Zukunft.


Nähere Informationen finden Sie auf der lokalen Help-Website von Bosnien & Herzegowina. 

Geber: AA (Auswärtiges Amt), ADH (Aktion Deutschland Hilft), Stiftung der deutschen Lions e.V., DOHLE Stiftung, action medeor e.V., NAK-Karitativ

Lokale Partner in Bosnien und Herzegowina


Sehnsucht nach Sicherheit

"Wir sind Flüchtende, keine Tiere", mahnt die 15-jährige Soheila. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder ist sie vor zwei Jahren aus Afghanistan geflüchtet. Die Familie lebt in provisorischen Zelten am Waldrand, ohne fließend Wasser oder Sanitäranlagen. Wärme spendet nur das kleine Feuer, über dem die Familie ihr Essen zubereitet.

Soheila wünscht sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben: "Ich träume davon, dass ich meine Freunde treffen kann, ohne mir Sorgen zu machen, ob ich meine Mutter jemals wieder sehe." Doch für sie und viele weitere Geflüchtete gibt es aktuell kein Vor und kein Zurück.


Fotos und Videos

Spenden Bosnien: Geflüchtete in Bosnien

Zahlen und Fakten

  • Die Arbeitslosenquote in Bosnien beträgt 15,69 % (2019)
  • 64 % der Jugendlichen zwischen 14 und 29 Jahren sind arbeitslos (2019)
  • ca. 425 € verdienen die Menschen durchschnittlich, damit liegt das Durchschnittseinkommen weiterhin am unteren Ende im europäischen und regionalen Vergleich (2014)
  • 51,76 % der Menschen leben auf dem Land (2018)

Quellen: Weltbank, FES

Hilfe für Geflüchtete

  • Versorgung von 400 Geflüchteten rund um Bihać mit Kleidung, Hygieneartikeln und Nahrungsmitteln
  • Medizinische Versorgung von 1.200 Geflüchteten zur Eindämmung und Behandlung von Krätze

Fluthilfe 2014:

  • Verteilung von 4.300 Hygiene- und Babypaketen
  • Verteilung von 33.500 Litern Trinkwasser
  • Sanierung und Wiederaufbau von 81 Kleinbetrieben und Bauernhöfen sowie 12 Mehrfamilienhäusern  

    
Armutsbekämpfung und Integration durch Wirtschaftsförderung seit 2005:

  • Starthilfe für 1.825 Existenzgründer:innen
  • Unterstützung von 34 Kleinunternehmer:innen im Tourismusbereich
  • Unterstützung von 32 Menschen mit Behinderung durch Einkommen schaffende Maßnahmen
  • Schaffung von mindestens 1.842 neuen Arbeitsplätzen
  • Bau von 2.500 Wohnhäusern für Rückkehrende seit 1995

Aktuelles zu unseren Projekten


Kontakt

Simone Walter
Haben Sie Fragen zu unserer Arbeit in Bosnien und Herzegowina?
Simone Walter
hilft Ihnen gerne weiter:
+49(0)228 91529-39
E-Mail 

Autor: Help - Redaktionsteam