Bis 2015 war die Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Burkina Faso kostenpflichtig. Das heißt, dass zum Beispiel eine Malariabehandlung für ein Kleinkind für viele Familien nur sehr schwer zu bezahlen oder schlichtweg unerschwinglich war. Die medizinische Betreuung von Geburten wurde zwar vom Staat finanziell unterstützt, aber die Kosten, die auf eine Familie zukamen, waren nicht vorherzusehen. Dies führte dazu, dass viele Frauen ihre Kinder zu Hause bekamen, was besonders bei Komplikationen fatal ist.
Um gegen die Mütter- und Kindersterblichkeit anzukämpfen, führte Help in zwei Distrikten in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden eine kostenlose Behandlung für Kinder unter 5 Jahren und schwangere und stillende Frauen ein. Vor Projektbeginn sah ein Kind in den beiden Distrikten nur alle zwei Jahre ein Gesundheitszentrum von innen, heute sind es drei bis viermal pro Jahr. Das bedeutet, dass ein Kind behandelt wird, sobald es krank ist. Das war vorher bei Weitem nicht der Fall. Zwischen 90 und 100 Prozent der Geburten finden nun unter qualifizierter medizinischer Betreuung statt – vor 2008 waren das nur knapp 40 Prozent.