Tschad

Tschad: Helfer vor Ort

Mahamat Moussa an einem Brunnen

Interview mit Mahamat Moussa

Als Help 2012 das Länderbüro im Tschad schließen musste, war für die Mitarbeiter vor Ort klar: Die Hilfe darf nicht stoppen. Sie schlossen sich zusammen und gründeten eine lokale Hilfsorganisation, die „Association Help Tchad pour le Developpement“.

Als Manager der Organisation trägt Mahamat Moussa große Verantwortung – sowohl gegenüber seinem Team als auch den Bedürftigen im Tschad. Im Interview erzählt er von seiner Arbeit und der Kooperation mit Help.

Wie kam es zu der Kooperation mit Help?

Durch meine lange Arbeit für und mit der Unterstützung von Help haben wir eine eigene lokale Hilfsorganisation im Tschad gründen können.

Wir arbeiten immer noch mit Help zusammen, aber setzen die Projekte als eigenständige Organisation um, das ist eine große Ehre. Dieser Prozess ist auch als „Lokalisierung“ bekannt. Wir freuen uns sehr, unserem Land eigenverantwortlich zu helfen und so Perspektiven zu schaffen.

Als unabhängige NGO tragen wir große Verantwortung, vor allem in einem Land, in dem es an Struktur mangelt und über 78 Prozent der Bevölkerung weder lesen noch schreiben können. Mit sehr viel Mut und Entschlossenheit leisten wir gute Arbeit und haben uns als NGO sehr viel Respekt verdient.

Wie bist du zur humanitären Hilfe gekommen?

Eigentlich war es nie mein Traum, in der humanitären Hilfe zu arbeiten. 2003 begleitete ich während der Darfur-Krise eine Gruppe Journalisten in die Flüchtlingscamps, um für sie zu übersetzen.

Als ich sah, in welcher Not die Menschen dort lebten, war ich erschüttert. Von einem Moment auf den anderen änderte sich meine gesamte Weltanschauung und ich wurde zum humanitären Helfer.

Der Unterschied, den unsere Arbeit hier im Tschad macht, ist sofort sichtbar. Zudem bestätigt die Akzeptanz, die wir hier als NGO haben, den Erfolg unserer Arbeit. Wenn ich die Gemeinden besuche, denen wir bereits helfen konnten, bin ich jedes Mal stark beeindruckt.

Mahamat Moussa, Manager "Association Help Tchad pour le Developpement"

Was motiviert dich?

Ich arbeite mit Leidenschaft aus ganzem Herzen. In einem so tollen Team zu arbeiten und es erfolgreich zu leiten motiviert mich sehr.

Was war der emotionalste Moment für dich?

Das Dorf Koltane existiert bereits seit über 80 Jahren. Seitdem sind die Dorfbewohner jedes Mal 12 bis 14 Kilometer gelaufen, um Trinkwasser für ihre Familien zu besorgen.

An dem Tag, als unser Team einen Brunnen im Dorf bohrte und die Dorfältesten das fließende Wasser sahen, fingen alle an zu weinen. Das hat mich so sehr berührt, dass selbst ich anfing, Tränen für diese schwierigen 80 Jahre zu vergießen.

Welchen Herausforderungen begegnest du bei deiner Arbeit?

Die größte Herausforderung ist es, die Hilfe für unsere Begünstigten sicherzustellen. Genügend Mittel für die Hilfsmaßnahmen zu sammeln ist nicht einfach. Doch sie sind notwendig, um denjenigen zu helfen, die andernfalls von der Gesellschaft vergessen werden.

Gibt es etwas, das du unseren Spenderinnen und Spendern bzw. den Menschen in Deutschland sagen möchtest?

Jeder Cent, den ihr an Help spendet, hilft Menschen in Not weltweit. Ihr könnt stolz sein, denn die Begünstigten wissen, dass die Hilfe aus Deutschland kommt. Ihr tragt dazu bei, dass Leben gerettet werden.

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