Katastrophenvorsorge in Pakistan
Resilienz erhöhen
Pakistan wird regelmäßig von Naturkatastrophen heimgesucht. Help engagiert sich in der Katastrophenvorsorge, um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu erhöhen.
Katastrophenvorsorge mindert Leid
Die Projektregionen von Help in Pakistan, Khyber Pakhtunkhwa, Charsadda und Nowshera sind teils dicht besiedelt und anfällig für Katastrophen wie jährliche Überschwemmungen während des Monsun, Brände und Erdbeben. Während der Jahrhundertflut 2010 stieg das Wasser bis zu vier Meter hoch und riss Hunderte von Menschen in den Tod. Vieh, Technik und Ernten gingen in wenigen Stunden verloren. Durch organisiertes Verhalten und Frühwarnsysteme, wie rechtzeitige Warnungen über Moscheelautsprecher, festgelegte Sammelpunkte und Fluchtwege könnten diese extremen Verluste erheblich reduziert werden.
Durch Katastrophenvorsorge können bei zukünftigen Ereignissen die Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft erhöht, die Selbsthilfekräfte mobilisiert und dadurch extreme Verluste vermieden werden.
Heinz Bitsch, ehem stellv Geschäftsführer von Help
Wissen, was zu tun ist
In flutgefährdeten Dörfern bildet Help freiwillige Selbsthilfegruppen aus. Erarbeitet und verteilt werden:
- Evakuierungspläne mit Frühwarnsystemen, Fluchtwegen und Sammelpunkten
- Ansprechpartner in jeder Familie mit Telefonlisten
- Broschüre mit Überlebenstipps und Notrufnummern
Jedes Dorf erhält ein Katastrophenset im Wert von 653 Euro bestehend aus:
- Schwimmwesten
- Traktorenreifen mit Luftpumpe
- Seil und Ringheringen zum Furten
- Schaufeln, Feldhacken und Schubkarre
- Schlammpumpe
- Megafon
- Erste-Hilfe-Set
Jedes Mitglied der Selbsthilfegruppen wird im Umgang mit dem Katastrophenset, in Bergung von Verletzten und Erste-Hilfe-Maßnahmen geschult.
Das Projekt zur Katastrophenvorsorge läuft bis September 2017 und stärkt die Widerstandsfähigkeit von rund 140.000 Menschen im Einzugsgebiet. Neben den Selbsthilfegruppen und den dörflichen Katastrophen-Management-Teams werden auch Schülerinnen und Schüler ausgebildet und Schulkomitees für den Ernstfall eingerichtet.