Bildung in Afghanistan
Bildung schafft Perspektiven
Rund 20 Jahre lang konzentrierte sich Help darauf, jungen Menschen in Afghanistan zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen. Ob Friseurhandwerk, Schneiderei oder Elektrohandwerk – wir bildeten Frauen und Männer in marktfähigen Berufen aus und ermöglichten ihnen, nach Abschluss der Ausbildung ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.
Hilfe, die weiter denkt
Während des sechsmonatigen Ausbildungsprogramms erlernten die Auszubildenden nicht nur einen handwerklichen Beruf, sondern bekamen viele Zusatzleistungen geboten:
Help förderte ihre Alphabetisierung und vermittelte ihnen Grundkenntnisse in Unternehmensführung. Unter anderem erhielten die jungen Afghan:innen psychische und psychosoziale Betreuung, Nahrungsmittelhilfe, Fahrtkostenzuschüsse und geeignete Arbeitskleidung.
Nach Abschluss der Ausbildung statteten wir die Absolvent:innen mit Werkzeug und Geräten aus, begleiteten sie bei der Jobvermittlung oder unterstützten sie bei der Gründung eigener Geschäfte.
Unsere Ausbildungsberufe in Afghanistan
- Elektrohandwerk
- Schneiderei
- Kochen und Catering
- Schreinerei
- Friseur:innenhandwerk
- Webekunst
Neue Hoffnung für Sobhan
Sobhan aus Herat war in der neunten Klasse, als sein Vater starb. Er brach die Schule ab und ging in den Iran. "Hier in Afghanistan gab es einfach keine Arbeit und unsere finanzielle Situation war sehr schlecht", erzählt uns Sobhan.
Help ermöglichte ihm in Afghanistan eine Ausbildung als Reparateur für Handys und Smartphones.
Heute hat der 22-Jährige seinen eigenen Laden und verdient genug, um seine Familie zu unterstützen. Seine kleine Schwester kann nun sogar zur Schule gehen.
Sobhan ist sehr glücklich mit seiner Situation: "Ich träume davon, aus meinem kleinen Laden eine große Werkstatt zu machen und mein Wissen weiterzugeben. Ich möchte selber andere ausbilden und ihnen ein Einkommen ermöglichen."
Langfristige Hilfe zur Selbsthilfe
Help ließ den Erfolg des Ausbildungsprogramms regelmäßig untersuchen. Die letzten Studienergebnisse zeigten, dass sich etwa 65% der Teilnehmenden nach Abschluss in einer Anstellung befanden oder selbstständig tätig waren – und das obwohl der Arbeitsmarkt in Afghanistan sehr fragil ist.
Trotz Planungen, mit kreativen Lösungen Frauen die weitere Teilhabe am Projekt zu ermöglichen, mussten wir unser Bildungsprojekt im März 2024 aufgrund der Etatkürzungen für humanitäre Hilfe leider einstellen.