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Pressemitteilung

Dramatische Zustände in Griechenland

Fluechtlingslager in Griechenland

Help berichtet von humanitärer Katastrophe

Bonn/Athen, 21. März 2016 - Die Situation der etwa 50.000 Flüchtlinge, die nach Schließung der sogenannten Balkan-Route in Griechenland festsitzen, spitzt sich täglich mehr zu. Der Weg der Geflüchteten führt über die griechischen Inseln und die Hafenstädte des Festlands weiter ins Landesinnere Richtung mazedonische Grenze. "Wir sehen hier vielerorts Familien mit kleinen Kindern in Zelten entlang von Autobahnen und Eisenbahnlinien, an Raststätten und Tankstellen. Insbesondere die hygienischen Zustände sind dort unerträglich", berichtet Bianca Kaltschmitt, Kommunikationsleiterin der Bonner Hilfsorganisation "Help - Hilfe zur Selbsthilfe".

Kaltschmitt ist derzeit mit einem Team erfahrener Nothelfer in Griechenland, um sich einen Überblick über die humanitäre Lage der Flüchtlinge zu verschaffen und erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten. "Besonders besorgniserregend ist die Situation der vielen Kinder und ihrer Mütter sowie auch schwangerer Frauen", so Kaltschmitt. Inzwischen macht diese Bevölkerungsgruppe über die Hälfte der in Griechenland eintreffenden Migranten aus. "Sie sind besonders verwundbar und gefährdet, nicht nur gegenüber Krankheiten, sondern vor allem auch gegenüber sexueller Gewalt und Verschleppung", schildert die Nothelferin. "Die Eindrücke, die wir beispielsweise aus Idomeni oder auch aus Piräus mitnehmen, sind schockierend. Eine humanitäre Katastrophe spielt sich vor unserer Haustür ab, mitten in der EU. Der Türkei-Deal kann nur gelingen, wenn sich die Flüchtlinge sicher fühlen und Perspektiven erhalten. Derzeit wachsen jedoch Angst und Verunsicherung. Mit Sorge beobachten wir auch die behördlichen Kapazitäten in Griechenland, denn bisher können nur 20 Asylanträge pro Tag bearbeitet werden."

Help versorgte bislang mithilfe des Auswärtigen Amtes die Flüchtlinge entlang der Transitrouten mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern und engagiert sich intensiv in diversen Transitzentren in Serbien. Nun bereitet sich Help in enger Abstimmung mit lokalen Behörden und Partnerorganisationen auf einen Nothilfe-Einsatz zur Versorgung von Flüchtlingen in Griechenland vor.

Help ist seit 35 Jahren weltweit in der humanitären und Flüchtlingshilfe aktiv und anerkannter Partner nationaler und internationaler Geber. Die Hilfsorganisation unterstützt Menschen in Not unabhängig von Geschlecht, Alter, politischer oder religiöser Weltanschauung. In vielen Herkunftsländern der Flüchtlinge setzt sich Help für die Verbesserung der Lebensbedingungen und damit für die dauerhafte Beseitigung von Fluchtursachen ein.

Achtung Redaktionen: Help-Kommunikationsleiterin Bianca Kaltschmitt steht für Interviews zur Verfügung.

Sandra Schiller
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