Geschichte

40 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe: Hilfe für afghanische Flüchtlinge

40 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe

Am 15. Juli 1981 versammelten sich Abgeordnete aller im damaligen Bundestag vertretenen Parteien sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kirche am Frankfurter Flughafen. Ihr Ziel: den Millionen Menschen zu helfen, die infolge der sowjetischen Militärintervention in Afghanistan auf der Flucht waren. Gemeinsam gründeten sie die Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“.

Mehr als 40 Jahre später engagiert sich Help mit fast 500 Mitarbeitenden in über 20 Ländern dafür, benachteiligten Menschen ein Leben in Würde, Sicherheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Denn auch wenn sich seit der Gründung viel verändert hat, bestimmt eines unser Handeln heute wie damals: Die Hilfe zur Selbsthilfe.

Mit Afghanistan fing alles an

Die sowjetische Invasion in Afghanistan löste zu Beginn der 1980er die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg aus: Mehr als drei Millionen Menschen mussten in die Nachbarländer fliehen und kamen dort in provisorischen, menschenunwürdigen Flüchtlingslagern unter.

Am 15. Juli 1981 wurde „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ am Frankfurter Flughafen gegründet, um den vom Krieg gezeichneten Afghan:innen zu helfen. Die Gründung war zugleich die erste Hilfsaktion von Help: Noch am selben Abend flog ein Flugzeug mit lebenswichtigen Hilfsgütern nach Pakistan.

Für die Durchführung der Hilfsmaßnahmen vor Ort stand Help der Verein für afghanische Flüchtlingshilfe e.V. (VAF) zur Seite. 

Die Hilfe wächst

In den nächsten Jahren intensivierte Help die Nothilfe für afghanische Geflüchtete in Pakistan, zunächst noch unter dem Motto „Deutsche helfen Afghanistan“. Der frisch gegründete Verein engagierte sich für die Verteilung von Hilfsgütern, finanzierte Schulen und Ausbildungszentren und stärkte die medizinische Versorgung. 1983 wurden die Hilfeleistungen auf den Iran ausgeweitet.

Getreu dem Grundsatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ förderte Help zudem Ausbildungen von Geflüchteten: Frauen und Männer wurden in Handwerksberufe eingeführt, um sich eine neue Existenz aufbauen zu können.

Zu Beginn der 1990er Jahre setzte Help neue Schwerpunkte und startete Hilfsprojekte in elf weiteren Ländern. Die Hungerbekämpfung in Simbabwe und die Nothilfe für Kriegsopfer in Bosnien und Herzegowina standen dabei im Fokus.

Rudolf Bindig

Es ist beeindruckend, wenn man die Entwicklung von Help so hautnah mitverfolgen konnte. Angefangen als kleine Organisation mit Hilfsprojekten für afghanische Flüchtlinge hin zu einer weltweit operierenden humanitären Hilfsorganisation mit rund 30 Mio. Euro Projektvolumen jährlich.

Rudolf Bindig, Ehemaliger Vorstandsvorsitzender

Von Naturkatastrophen geprägt

2001 war Help Gründungsmitglied von Aktion Deutschland Hilft. Gemeinsam waren wir zur Stelle, als 2004 ein schwerer Tsunami Teile Süd- und Südostasiens traf und Küstenregionen in Trümmern ließ.

Die Nothilfe startete noch am selben Tag und die Unterstützung setzte sich auch Jahre später mit Investitionen in den Bau von tsunami- und erdbebensicheren Häusern fort.

Nothilfe wurde auch nach dem Erdbeben in Kaschmir in 2005 und den Überschwemmungen in Bangladesch in 2007 geleistet. Im Nahen Osten begann Help, die Wasserversorgung zu stärken und in der Sahelzone wurden Mütter und Kinder mit Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung unterstützt.

Erfolgsrezept "Hilfe zur Selbsthilfe"

Das letzte Jahrzehnt startete mit dem verheerenden Erdbeben in Haiti, nach dem Help nicht nur den Wiederaufbau förderte, sondern auch ein medizinisches Team für Notoperationen entsandte. 

In den Folgejahren unterstützte Help unter anderem die japanische Bevölkerung nach dem schweren Tsunami 2011, leistete Nothilfe im Bürgerkriegsland Syrien und widmete sich Geflüchteten entlang der Balkanroute. 

Einen besonderen Erfolg konnten wir 2016 in Burkina Faso feiern: Nach jahrelangen Bemühungen seitens Help führte die Regierung die kostenlose Gesundheitsvorsorge für Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere und stillende Frauen ein.

Die Hilfsorganisation der Parlamentarier:innen

Den parlamentarischen Geist der Gründung atmet Help bis heute. Mitglieder aller im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien sind im Vorstand der "Hilfsorganisation der Parlamentarier:innen" vertreten und setzen sich ehrenamtlich für Menschen in Not ein – unabhängig von Herkunft, Glauben oder Weltanschauung.
Heute prägen neue Krisen und Konflikte die Arbeit von Help: Seit Beginn der Corona-Pandemie setzen wir uns verstärkt für die Förderung der Hygiene- und Gesundheitsversorgung in unseren Projektländern ein, unterstützen nach dem Hochwasser in Deutschland den Wiederaufbau und leisten Nothilfe für Betroffene des Ukraine-Krieges.

Die Hilfe geht weiter

40 Jahre Help – das sind vier Jahrzehnte Hilfe zur Selbsthilfe. Wir danken all unseren Wegbegleiter:innen, Spender:innen, Partnern und Gebern für die treue Unterstützung auf diesem Weg. Gemeinsam haben wir viel erreicht – und gemeinsam blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft.

Der Bedarf an humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit wächst, doch wir werden weiterhin alles Erdenkliche tun, um Menschen in Not zu einem Leben in Würde und Selbstbestimmung zu verhelfen. Unterstützen Sie uns dabei – mit Ihrer Spende!

40 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe: Nothilfe in Afghanistan
Investieren in die Zukunft

 

Helfen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, auch zukünftig nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

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