Geschlechtergerechtigkeit fördern

Frauen und Mädchen stärken

Mädchen an einem Brunnen in Mali

Frauen & Mädchen weltweit stärken

Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht. Dennoch sind Frauen auf der ganzen Welt von Diskriminierung und Benachteiligung betroffen. Help setzt sich weltweit dafür ein, Mädchen und Frauen in Bildung, Beruf und Politik zu stärken.

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Von Geburt an benachteiligt

Für Millionen Frauen sind Bildung, Politik oder ein selbstbestimmtes Leben noch immer unerreichbar. Laut den Vereinten Nationen gehen weltweit 130 Millionen Mädchen nicht zur Schule. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass Jungen die Sekundarstufe erreichen, ist 83 Prozent höher als bei den Mädchen. Im Durchschnitt besuchen Jungen doppelt so lange die Schule wie Mädchen. Das liegt vor allem daran, dass Mädchen mehr im Haushalt helfen müssen und beispielsweise mehrere Stunden am Tag zur nächsten Wasserquelle laufen müssen, um Wasser für die Familie zu holen. Während ihrer Periode werden Mädchen zudem häufig ausgegrenzt, weil es keine ausreichenden Sanitär- und Hygienemöglichkeiten an Schulen gibt.

Und dennoch erledigen Frauen den deutlich größeren Teil der Arbeit: In manchen Regionen produzieren sie 80 Prozent der Lebensmittel. Im Durchschnitt verdienen Frauen allerdings 23 Prozent weniger als Männer. 

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erklärt, dass Länder, in denen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erziehung und Beschäftigung gering sind, weniger Probleme mit Unterernährung und Kindersterblichkeit haben. Frauen sind der Motor nachhaltiger Entwicklung.

Hilfe für Mütter und Kinder in Burkina Faso

Burkina Faso

In Burkina Faso engagieren wir uns sehr für die Gesundheit von Müttern und Kindern. Durch durch unser langjähriges Engagement haben wir die Einrichtung einer kostenlosen Gesundheitsvorsorge für schwangere und stillende Frauen erwirkt. Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist hierdurch nachhaltig gesunken.

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Spenden Südosteuropa: Help unterstützt junge Unternehmer im Westbalkan

Südosteuropa

In Südosteuropa fördert Help die Ausbildung von Frauen und unterstützt Jungunternehmerinnen beim Aufbau einer eigenen Existenz. Auf diese Weise schaffen wir Wege aus der Armut, durch die Frauen und Mädchen besonders gefährdet sind.

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Spenden Periode: Help informiert über Menstruation

Südsudan

Im Südsudan stärkt Help die Selbstbestimmung von Frauen durch die Verteilung von Hygieneartikeln und Aufklärungsarbeit. Ohne Zugang zu Artikeln wie Damenbinden oder Tampons bleibt vielen Frauen während der Menstruation die Teilhabe am öffentlichen Leben versperrt.

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Wie unterstützt Help Frauen weltweit?

Hilfe zur Selbsthilfe

Wir sind überzeugt, dass sich Not, Armut und Hunger nur gemeinsam überwinden lassen. In zahlreichen Projekten stärkt Help daher die Rechte von Frauen weltweit und befähigt sie, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. 

Der Schlüssel dazu ist Bildung: Wir ermöglichen Mädchen den Zugang zu Bildung, indem wir die sanitäre Infrastruktur an Schulen verbessern, Menstruationsprodukte bereitstellen und Brunnen bauen. 

Außerdem fördern wir Unternehmer:innen, beispielsweise durch Schulungen und Ausbildungen, Mikrokredite oder die Unterstützung von Frauenkooperativen. Durch finanzielle Unabhängigkeit erhalten Frauen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.

 

Lizzy aus Simbabwe

Mutter mit Kind in Simbabwe

„Als 37-jährige Mutter von fünf wundervollen Mädchen bin ich bestrebt, die Welt zu einem besseren Ort für meine Kinder und für Frauen im Allgemeinen zu machen. Ich habe unsere Hühnerzucht von Anfang an als Familienbetrieb aufgefasst, um damit auch Geschlechterrollen und Diskriminierung zu bekämpfen. Denn körperliche Tätigkeiten werden in der Gesellschaft von vielen als 'Männersache' angesehen. Ich begann mein Geschäft mit 30 Vögeln – heute sind es 300 Tiere und ich sammele 2.500 Eier pro Monat. Dadurch erzielen wir einen Reingewinn von 150$ jeden Monat! Und den Kot verwende ich zum Düngen meiner Felder.

Dank der Unterstützung von Help konnte ich meine Hühnerzucht beginnen und kann nun meine Mädchen zur Schule schicken, die Familie ernähren und mich um alle Bedürfnisse meiner Familie kümmern – auch um die meines Ehemanns.“

Jedes Mädchen sollte jeden Beruf ausüben können.

Lizzy, Bäuerin in Simbabwe

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Eine Frau blickt über ihre Schulter in die Kamera

Fragen und Antworten

 

Not, Diskriminierung und Gewalt gehören für Frauen und Mädchen zum Alltag: Zwangsheirat, körperliche und psychische Gewalt, sexueller Missbrauch, Massenvergewaltigungen in Kriegs- und Krisensituationen oder weibliche Genitalverstümmelung – Gewalt gegen Frauen und Mädchen, eben weil sie Frauen und Mädchen sind, hat viele Formen. 

Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist weltweit in jeder Gesellschaft nach wie vor tief verwurzelt. Frauen haben beispielsweise einen schlechteren Zugang zu Arbeitsplätzen und Bildungsangeboten, sind bei gleicher Qualifizierung mit Lohnunterschieden gegenüber Männern konfrontiert und sind in wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen unterrepräsentiert. Auch ist in vielen Ländern die Gesundheitsversorgung nicht an die Bedürfnisse von Frauen angepasst. 

 

 

Im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Demnach sind Menschen unabhängig ihres Geschlechts gleichgestellt. In der Realität ist dies jedoch nicht der Fall. Ein entscheidender Grund hierfür ist oftmals die Trennung zwischen privatem und öffentlichem Bereich, der Frauen jahrzehntelang von den Menschenrechten ausschloss. Denn Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen geschehen häufig im "Privaten", abseits der Öffentlichkeit und Justiz. Bestimmte Rechte für Frauen sollen deshalb Frauen und Mädchen explizit vor Gewalt und Diskriminierung schützen.

 

Eine sogenannte Frauenrechtskommission (Commission on the Status of Women) wurde 1946 innerhalb der Vereinten Nationen gegründet. Ziel der Kommission ist die Verbesserung der Rechtsstellung der Frau im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Im Gegensatz zur Menschenrechtskommission hat die Frauenkommission aber nicht die Befugnis, Staaten, die Frauen diskriminieren, zur Rechenschaft zu ziehen.

Erst im Rahmen der Wiener Menschenrechtskonferenz im Jahr 1993 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine "Erklärung zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" und definierten Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen und privaten Bereich als Menschenrechtsverletzung. 

Im Jahr 2010 gründeten die Vereinten Nationen die Organisation "UN Women" mit dem Ziel, Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung weltweit zu fördern. Auch in den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung – den Sustainable Development Goals (SDGs) – werden Frauenrechte durch Ziel 5 "Gender Equality" repräsentiert.

 

Am 8. März, 1857, demonstrierten New Yorker Arbeiterinnen das erste Mal auf der Straße gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und für gleichen Lohn. Die Proteste der Arbeiterinnen markieren somit den historischen Ursprung einer Bewegung, die Gerechtigkeit für Frauen fordert.  Ein halbes Jahrhundert später, auf der zweiten internationalen sozialistischen Frauenkonferenz 1910, stellte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin einen Antrag, einen Weltfrauentag ins Leben zu rufen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. 

Die Festlegung auf ein einheitliches Datum, den 08. März, sollte jedoch erst auf der 2. Internationalen Konferenz der Kommunistinnen im Jahr 1921 erfolgen. Seit 1975 wird der 08. März offiziell von den Vereinten Nationen als internationaler Frauentag gewürdigt. An dem Tag machen Frauen weltweit durch Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen auf Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen und Mädchen aufmerksam und fordern Gleichberechtigung und Gleichstellung.