Spenden Nahost-Konflikt
Eskalation des Nahost-Konflikts
Ein Jahr nach der Eskalation des Nahost-Konflikts ist die humanitäre Lage im Nahen Osten weiterhin katastrophal. Allein im Gazastreifen sind den Kampfhandlungen derzeit über 2 Millionen Menschen hilflos ausgesetzt, darunter zahlreiche Kinder. Auch im Libanon eskaliert der Konflikt: Rund eine Million Menschen sind derzeit innerhalb des Landes auf der Flucht.
Help unterstützt Nothilfe-Maßnahmen für Familien in Gaza und im Libanon. Gemeinsam mit lokalen Partnern versorgen wir betroffene Familien beispielsweise mit warmen Mahlzeiten, Hilfsgütern und medizinischer Hilfe. Dafür bitten wir dringend um Spenden:
So wirkt Ihre Spende für Betroffene des Nahost-Konflikts
Help leistet derzeit Nothilfe für Betroffene des Nahost-Konflikts in Gaza, Ägypten und im Libanon.
Im Gazastreifen versorgen wir in Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner Familien vor Ort mit warmen Mahlzeiten. Außerdem unterstützen wir die medizinische Versorgung im Gazastreifen, indem wir Verbandsmaterial und weitere medizinische Güter zur Verfügung stellen.
Palästinensische Familien, die aus Gaza nach Kairo fliehen konnten, sind zutiefst verzweifelt und schwer traumatisiert. Hier unterstützt Help insbesondere Kinder aus Gaza dabei, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Gleichzeitig werden geflohene schwangere und stillende Frauen versorgt und erhalten Neugeborenen-Pakete für ihre Babys.
Im Libanon leisten wir Nothilfe für Familien, die aus dem Südes des Landes fliehen mussten. Wir versorgen sie mit Fertiggerichten und mit dringend benötigten Hilfsgütern wie Decken, Kissen und Matratzen.
Der Hilfsbedarf in Gaza ist so groß, da kann es wenig 'falsche Hilfe' geben. Es wird einfach alles gebraucht. Es gibt nicht genug Nahrung für alle. Es gibt keine sicheren Orte für Frauen, für Kinder.
Simone Walter, Help-Nothilfekoordinatorin
Hungersnot im Gazastreifen
Seit der Eskalation des Nahost-Konflikts Anfang Oktober 2023 steigt der humanitäre Bedarf in der Region mit jedem Tag. Insbesondere im Gazastreifen ist die Not allgegenwärtig. Zehntausende Menschen sind dort seit dem letzten Herbst ums Leben gekommen, darunter unzählige Kinder in Gaza. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren und suchen Schutz in den Trümmern ihrer Häuser. Zahlreiche Menschen im Gazastreifen wurden im vergangenen Jahr mehrfach vertrieben.
Die Situation in Gaza ist dramatisch. Es mangelt an Trinkwasser, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Strom, Unterkünften und vor allem: Sicherheit. Viele Menschen wissen nicht, ob sie den nächsten Tag erleben werden.
Zudem wächst der Hunger rasant. Die Vereinten Nationen sprechen von einer sich ausbreitenden Hungersnot: Nach Angaben der Gesundheitsbehörden des Gazastreifens sind seit dem 7. Oktober mindestens 34 Kinder an Unterernährung gestorben, vor allem im Norden des Gazastreifens. Rund 96 Prozent der Bevölkerung leiden Hunger. Die Familien in Gaza brauchen dringend humanitäre Hilfe.
Humanitäre Katastrophe in Nahost
Der Nahost-Konflikt hat Auswirkungen auf die gesamte Region: Auch in benachbarten Ländern wie Libanon, Syrien und dem Westjordanland wächst die Angst. In den Grenzregionen kommt es seit der Eskalation des Konflikts vermehrt zu Gewalt.
Im Libanon wurden seitdem 1.640 Menschen getötet und 8.408 Menschen verletzt. Infolge der schweren Luftangriffe und der aktuellen Bodenoffensive sind rund eine Million Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Unter den Betroffenen befinden sich auch zahlreiche syrische Geflüchtete.
Unsere Hilfe im Nahen Osten
Gaza: Tödlichster Ort für humanitäre Helfer:innen
2023 sind so viele Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen getötet worden, wie nie zuvor. 280 humanitäre Helfer:innen verloren ihr Leben bei Hilfseinsätzen, davon 163 in Gaza.
Die meisten von ihnen wurden bei Luftangriffen oder Beschuss getötet. Damit ist der Gazastreifen derzeit der tödlichste Ort weltweit für Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen.
Expert:innen gehen davon aus, dass die Zahl der getöteten Helferinnen und Helfer im Jahr 2024 noch deutlich höher liegen wird: Bis Mitte September August starben laut der Aid Worker Security Database bereits 138 humanitäre Helfer:innen in Gaza.
Wir stehen global vor der Herausforderung, dass wir einen zunehmenden mangelnden Respekt vor dem internationalen vereinbarten humanitären Völkerrecht wahrnehmen und dadurch auch der vereinbarte Schutz von humanitären Organisationen in zahlreichen Kriegssituationen gefährdet wird. Wenn humanitäre Akteure angegriffen werden, dann ist das ein Kriegsverbrechen.
Dr. Thorsten Klose-Zuber, Help-Generalsekretär, im Interview mit WDR 2
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Help verurteilt Gewalt im Nahen Osten
Help – Hilfe zur Selbsthilfe verurteilt jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Israel und Gaza und fordert alle Konfliktparteien dazu auf, die Kampfhandlungen einzustellen und einen sicheren und umfassenden Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen zu ermöglichen. "Mit großer Sorge blicken wir auf die humanitäre Lage im Nahen Osten. Sämtliche Geiseln müssen freigelassen und ihr Leben geschützt werden. Die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten sowie die Arbeit von humanitären Helfer:innen müssen gewährleistet werden", mahnt Dr. Thorsten Klose-Zuber, Generalsekretär von Help.
Fragen und Antworten
Help hat kein eigenes Büro oder Mitarbeitende vor Ort in Gaza. Wir arbeitet mit der britischen Partnerorganisation “Goodwill Caravan” zusammen, mit der wir auch in Libyen kooperieren.
Help hat infolge der sich seit Oktober 2023 verstärkenden humanitären Not in Gaza beschlossen, mit humanitären Maßnahmen aktiv zu werden und sich daraufhin auf die Suche nach geeigneten Partnern vor Ort gemacht.
Unser lokaler Partner bringt die Hilfsgüter über den Landweg nach Gaza. Genutzt werden diverse Grenzübergänge.
Die Hilfslieferungen für Gaza sind jedoch weiterhin stark eingeschränkt: Etwa 500 LKW mit Hilfsgütern pro Tag sind nach Angaben der Vereinten Nationen nötig, um den Grundbedarf der Bevölkerung in Gaza zu decken. Im August fuhren durchschnittlich 51 LKW mit Hilfsgütern pro Tag nach Gaza.
Quelle: UNRWA (09. September 2024)
Über unseren Partner verteilen wir warme Mahlzeiten an Familien, die besonders stark betroffen und gefährdet sind. Zur Ermittlung der Begünstigten arbeitet unsere Partnerorganisation “Goodwill Caravan” eng mit den Notunterkünften und Gemeindeausschüssen in den südlichen Gebieten des Gazastreifens zusammen. Diese Zusammenarbeit gewährleistet einen zuverlässigen und fundierten Auswahlprozess, damit die Familien erreicht werden, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen.
Unsere Partnerorganisation arbeitet mit Lieferanten zusammen, die bereits vor Ort tätig sind und über langjährige Erfahrungen in Kriegsgebieten verfügen. Die Bereitstellung von warmen Mahlzeiten findet hauptsächlich in Rafah statt. Unsere Partnerorganisation führt die Vorbereitung, Verpackung und Lieferung der Mahlzeiten an die Verteilungsstellen in Rafah durch.
Aktuell sind in Gaza 2,3 Millionen Menschen – 100% der Bevölkerung – unmittelbar von einer Hungersnot bedroht. Die Hälfte der Bevölkerung (1,1 Millionen Menschen) befindet sich aufgrund von extremem Nahrungsmangel, Hunger und Erschöpfung ihrer Bewältigungsstrategien in der obersten Stufe der Ernährungssicherheit (IPC-Phase 5) und sind somit von katastrophalem Hunger betroffen.
Unter all diesen Menschen gibt es jedoch Menschen, die gemäß humanitären Standards bei Verteilungen von Hilfsgütern und warmen Mahlzeiten bevorzugt werden. Darunter fallen ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, Schwangere und Kinder.
Quelle: UNOCHA (10. Mai 2024)
Help beobachtet und prüft die Situation in Gaza aufgrund der volatilen Sicherheitslage sehr genau. Da Help seine Hilfsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit lokal etablierten Partnerorganisationen plant und umsetzt, sind derzeit keine Mitarbeitenden von Help vor Ort. Ein zukünftiger Einsatz von Help-Mitarbeitenden in Gaza ist nicht geplant. Um die Sicherheit von Mitarbeitenden unserer Partnerorganisationen zu gewährleisten, bieten wir diesen auf Anfrage Unterstützung in Form von Beratung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen durch unseren Sicherheitsbeauftragten an. Die Verantwortung für die Einhaltung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen verbleibt jedoch bei der Partnerorganisation vor Ort.
In Krisen- und Katastrophenkontexten tragen Regierungen und Behörden des betroffenen Landes die Hauptverantwortung für den Schutz und die Versorgung ihrer Bevölkerung. Verfügt ein Land nicht über ausreichende Ressourcen oder Kapazitäten, um die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu decken, werden internationale Hilfsorganisationen wie Help direkt oder indirekt über Partner tätig, um bei der Überbrückung von Versorgungslücken zu unterstützen. Dies trifft beispielsweise auf Länder zu, deren wirtschaftliche oder humanitäre Lage extrem angespannt ist und die auf ausländische Hilfe angewiesen sind, um die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Der humanitäre Bedarf steht dabei an oberster Stelle.
Israel ist ein wirtschaftlich starkes Land. Im Jahr 2023 belegte Israel den Platz 25 des Human Development Index der Vereinten Nationen, der auch als Wohlstandsindikator bezeichnet wird. Zum Vergleich: Deutschland belegte Platz 7, Libanon Platz 109, Syrien Platz 157.
Bislang hat die israelische Regierung keinen Notstand ausgerufen oder um internationale Hilfe gebeten. Sollte sich dies ändern, wird Help potenzielle Partnerorganisationen kontaktieren sowie mögliche Hilfsmaßnahmen prüfen, um bei Bedarf aktiv zu werden.