
10 Jahre Help in Burkina Faso: Wie aus Not Perspektiven wurden

Bonn, 05. April 2019 – Als die Bonner Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ im Jahr 2008 ihre Arbeit in Burkina Faso aufnahm, war die Kindersterblichkeit in dem Land sehr hoch. Laut UNICEF erreichten über 130 von 1.000 Kindern nicht ihr fünftes Lebensjahr. Help hat daher in zwei Bezirken ein Pilotprojekt zur kostenlosen Gesundheitsversorgung für Kinder unter 5 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen ins Leben gerufen – mit Erfolg! Der burkinische Staat hat das Modell im Jahr 2016 flächendeckend eingeführt.
„Unsere Arbeit zeigt, dass sich Mut, gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Engagement für die Bevölkerung auszahlen“, sagt Help-Landesdirektorin Kristina Rauland-Yambré. „Unser Fazit zum Weltgesundheitstag: Wir konnten einen entscheidenden Beitrag zur Mutter-Kind-Gesundheit leisten, der durch den Übergang in ein staatliches Programm, auch nachhaltig wirkt.“
Pionierarbeit
Bis 2015 war die Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Burkina Faso kostenpflichtig. Das heißt, dass zum Beispiel eine Malariabehandlung für ein Kleinkind für viele Familien nur sehr schwer zu bezahlen oder schlichtweg unerschwinglich war. Geburten wurden zwar vom Staat finanziell unterstützt, aber die Kosten, die bei einer Geburt unter medizinischer Betreuung auf eine Familie zukamen, waren schwer vorherzusehen. Dies führte dazu, dass viele Frauen ihre Kinder zu Hause bekamen, was bei Komplikationen fatal ist.
Um gegen die Mütter- und Kindersterblichkeit anzukämpfen, führte Help in zwei Distrikten in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden eine kostenlose Behandlung für Kinder unter 5 Jahren und schwangere und stillende Frauen ein. „Vor Projektbeginn sah ein Kind in den beiden Distrikten nur alle zwei Jahre ein Gesundheitszentrum von innen, heute drei bis viermal pro Jahr“ verdeutlicht Kristina Rauland-Yambré. „Das bedeutet, dass es heute sobald es krank wird auch behandelt wird, was vorher bei Weitem nicht der Fall war.“ Zwischen 90 und 100 Prozent der Geburten finden nun unter qualifizierter medizinischer Betreuung statt – vor 2008 waren das nur knapp 40 Prozent.
Heute ist die kostenfreie Gesundheitsversorgung einer der Hauptpfeiler des Nationalen Plans für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, also der Agenda der Regierung bis 2020. Zurzeit stellt Help dem Gesundheitsministerium weiterhin seine Expertise zur Verfügung und arbeitet an einer Erweiterung der Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung Burkina Fasos.
10 Jahre Help in Burkina Faso: Expertise, die Anerkennung findet
Help feierte 2018 sein zehnjähriges Jubiläum in Burkina Faso. In dem westafrikanischen Land hat Help bisher 50 Projekte umgesetzt und über 2.000.000 Menschen unterstützt. Zu den Feierlichkeiten gehörte auch ein Empfang bei dem burkinischen Staatspräsidenten Roch Marc Christian Kaboré. Eine deutliche Anerkennung der nachhaltigen Arbeit, die Help seit zehn Jahren leistet.
Für Redaktionen:
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