Libanon

Waffenruhe im Libanon - Help leistet weiterhin Hilfe

Help zeigt sich erleichtert über die Waffenruhe im Libanon, mahnt aber zu besonderer Vorsicht: Eine Rückkehr zur Normalität wird dauern.

Bonn/Beirut/Homs, 28. November 2024 – Die Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe zeigt sich erleichtert über die Waffenruhe im Libanon, mahnt aber zu besonderer Vorsicht und weist darauf hin, dass der humanitäre Bedarf für die Zivilbevölkerung weiterhin immens ist. Deshalb hat Help seine Hilfe vor Ort sofort angepasst. Neben Decken, Matratzen und Kissen für die Notunterkünfte erhalten die Rückkehrenden auch Nahrungsmittel und Hygieneartikel, außerdem sind Reparatursets für die Instandsetzung ihrer Häuser geplant.

„Das Ausmaß der Vertreibung hat alles bisher Dagewesene übertroffen. Viele der Vertriebenen sind nach Inkrafttreten der Waffenruhe nun vom Norden auf dem Rückweg in den Süden. Die Menschen mussten ihr Zuhause überstürzt verlassen und kamen oft mit nichts in überfüllten und teilweise unmöblierten Notunterkünften an. Viele werden nicht dorthin zurückkehren können, von wo sie vertrieben wurden, weil etwa Häuser, Wohnungen oder Infrastruktur zerstört sind. Sie werden weiter in Not- und provisorischen Unterkünften vor allem im Süden unterkommen. Die Not ist also nach wie vor immens, weshalb Help auch weiterhin Nothilfe leistet. Eine Rückkehr zur Normalität wird dauern und die Menschen brauchen jetzt dringend weitere Hilfe“, beschreibt Eli Khoury, Help-Country Representative im Libanon, die Lage.

Die Bilanz im Libanon seit der Eskalation des Nahostkonflikts und insbesondere seit den schweren Luftangriffen von September 2024 ist alarmierend. Insgesamt wurden bisher mindestens 3.768 Menschen getötet und fast 16.000 Menschen verletzt. Die Dunkelziffer dürfte wahrscheinlich weitaus höher liegen. Mehr als eine Million Menschen waren auf der Flucht, gen Norden, in Richtung Syrien. Über 560.000 Menschen sind aus dem Libanon auch nach Syrien geflohen – viele von ihnen werden wohl nicht mehr in den Libanon zurückkehren dürfen. Das Ausmaß der Vertreibung übertrifft laut der UN das des Krieges von 2006. Help hat im September 2024 die Nothilfe im Libanon und in Syrien gestartet und ist auch weiterhin dringend auf Spenden angewiesen.

Hilfe bleibt dringend nötig

„Der Bedarf ist nach wie vor riesig. Nahrung, Wasser, Hygieneartikel und Unterstützung bei der Reparatur ihrer Häuser oder um den Winter zu überstehen, sind die dringendsten Bedarfe, die uns unser Team und unsere Partner von vor Ort melden und die wir dementsprechend abdecken. Doch unsere Hilfe reicht bei weitem nicht aus, wir sind dringend weiter auf Spenden angewiesen“, appelliert Julian Loh, Help-Programmkoordinator Nahost und Süd-Zentral Asien.

Help wird weiterhin kontinuierlich die Bedarfe ermitteln und die Maßnahmen in den kommenden Wochen so anpassen, wie sie am besten helfen. Zudem hat sich Help bereits im Februar dieses Jahres auf einen möglichen Grenzkonflikt vorbereitet und in diesem Rahmen medizinische Hilfsgüter wie Medikamente, Equipment und chirurgische Artikel an Krankenhäuser in der Hauptstadt Beirut verteilt. In Syrien unterstützt Help geflüchtete Familien mit Bargeldhilfen, Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie Windeln und Babynahrung. Dabei arbeitet Help auch in Syrien mit lokalen Partnern vor Ort zusammen, die die Hilfe schnell und bedarfsgerecht umsetzen.

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