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Der höchste Berg der Welt ist gewachsen
Wenn ich Freunden und Bekannten erzähle, dass ich mich in meiner Arbeit auf Nepal fokussiere, denken sie nicht automatisch, dass ich in der Entwicklungszusammenarbeit tätig bin. Die meisten assoziieren Nepal viel mehr mit Reisen, Trekkingtouren oder Yoga und Meditation. Nepal ist vielen bekannt, sei es durch eine eigene Reise oder die von Bekannten. Jeder weiß etwas darüber. Das schwere Erdbeben Ende April hat Nepal nochmal besonders ins Bewusstsein der Menschen geholt. Aber mittlerweile sechs Monate nach dem schweren Beben - ist die Katastrophe bereits wieder aus unseren Köpfen verdrängt worden. Der Krieg in Syrien, Griechenland und die Flüchtlingskrise beherrschen die Medien.
Und doch ist das Land längst noch nicht wieder bei der Normalität angelangt. Zum Glück strömen die Touristen mittlerweile wieder in Scharen nach Nepal und unterstützten so die lokale Wirtschaft. Viele Gegenden sind allerdings immer noch zerstört, auch wenn die Bewohner, mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen wie Help, schon vieles wieder aufgebaut haben Für die ausstehenden Hilfsmaßnahmen hat Help ein kleines Büro mit fünf lokalen Mitarbeitern und einem internationalen Koordinator eingerichtet. Dieses Team setzte nach dem Erdbeben, in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner, Nothilfeprojekte um, wie die Verteilung von Werkzeugen, Planen und Wellblechen. Aktuell organisieren sie Kurse im erdbebensicheren Bauen sowie Sportturniere für Kinder. Sie erfassen die Bedarfe in der Region Thulo Sirubari und formieren Haushalte in Gruppen, in welchen langfristig Geld angespart und in Einkommen schaffende Maßnahmen reinvestiert wird. Mittelfristig geht es um den Wiederaufbau von Schulen und langfristig um die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung in Thulo Sirubari.
Nepal – was ihr noch nicht wusstet
Ich möchte hier nun nicht auf unsere einzelnen Aktivitäten vor Ort eingehen. Diese kann man gut auf der Internetseite von Help nachlesen. Vielmehr möchte ich hier die Chance nutzen und Dinge von Nepal erzählen, die man vielleicht noch nicht wusste: Während meines Aufenthalts in Nepal erlebte ich, wie sich das Land die erste Verfassung seit zehn Jahren erarbeitet hat. Dazu sei gesagt, dass dies auch die erste Verabschiedung einer Verfassung seit 1949 ist, die nicht nur als Zwischenlösung geplant war. Dieser Prozess verlief nicht komplett, aber weitgehend friedlich. Das ist ein großer Schritt für Nepal, wenn man bedenkt, dass politische Auseinandersetzungen dies bisher immer verhindert haben. Um sich die Naturgewalt des Erdbebens nochmal zu verbildlichen, hilft die Tatsache, dass das Beben, so stark war, dass der Mount Everest jetzt 20 Zentimeter höher ist als zuvor. Die GPS- Daten von Katmandu weichen nun drei Meter von denen ab, die Katmandu vor dem Beben hatte.
Eine andere Sache, die mich in Nepal überraschte und sofort Begeisterung bei mir auslöste war, dass in Nepal Plastiktüten verboten sind. Ein kleines Land, welches im weltweiten Vergleich zu den wenig entwickelten Ländern gezählt wird, übernimmt hier eine Vorreiterrolle. Klar, das heißt nicht, dass es dort keine Plastiktüten gibt. Gerade fliegende Händler und einzelne Shopbetreiber achten noch nicht so sehr auf die Umsetzung, aber Supermärkte und größere Läden eben schon. Für mich persönlich ist Nepal ein ganz besonderes Land für das es sich lohnt sich zu engagieren. Die ruhige und freundliche Art der Menschen, die nie ihre Hoffnung aufgegeben haben, habe ich so eher selten erlebt. Ich bin froh die positiven Entwicklungen in Nepal zu sehen, weiß aber auch, dass es noch seine Zeit braucht bis die Nepalesen wieder zur Normalität zurückkehren können.
Eure Simone
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