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Kosovo - Ein Land im Aufbruch (2)
Mit meinen Kollegen Adem und Arnem fahre ich bei strahlendem Sonnenschein, aber eisiger Kälte raus aus Pristina. Heute werden landwirtschaftliche Geräte und Maschinen an acht Kleinbauern in verschiedenen Dörfern geliefert. Ihre Höfe und ihr Land liegen in hügeligem Terrain. Der Winter ist lang und hart im Kosovo. Die Landwirte, viele von ihnen Kriegsveteranen, haben Schwierigkeiten, sich selbst und ihre Familien mit den spärlichen Erträgen ihrer Höfe zu versorgen. Die meisten verkaufen Heu, einige haben ein paar Kühe oder Hühner. Obwohl das Land überwiegend fruchtbar ist, werden Obst, Gemüse, Fleisch und Getreide im Kosovo fast ausschließlich importiert.
Die Kleinbauern haben beim Help-Förderprogramm allesamt Gerätschaften beantragt, die ihnen die Arbeit erleichtern und Ernteerträge erheblich verbessern. Alle Unterstützten müssen einen Eigenanteil in Höhe von 15 Prozent des Kaufpreises beisteuern. Dank der neuen Maschinen können sie einen Teil ihrer Erzeugnisse verkaufen und haben für ihre Familien ein größeres Einkommen zur Verfügung, so dass sie nun beispielsweise die Mittel aufbringen können, um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.
Einer der Landwirte ist Avdi Gashi aus dem Dörfchen Mramor in einem Seitental weitab der Hauptstraßen. Avdi ist einer der wenigen Bauern, die hier Getreide anbauen. Allerdings waren seine Erträge aufgrund der fehlenden Geräte bisher äußerst spärlich, so dass die Ernte gerade für die Selbstversorgung ausreicht. Help unterstützt den Bauern bei der Anschaffung eines Pfluges, eines Sähaufsatzes und eines Düngetrichters. Schon in wenigen Wochen wird Avdi seine Felder viel effizienter bestellen können als noch im letzten Jahr. Seine Weizenernte wird im Sommer so viel abwerfen, dass er die Überschüsse an eine lokale Getreidemühle verkaufen kann. Anhand unserer Projekte in Südosteuropa sieht man, dass „Hilfe zur Selbsthilfe“ keine leere Phrase ist, sondern tatsächlich in der Praxis funktioniert. Help schafft keine neuen Abhängigkeiten, sondern fördert die Eigeninitiative und das Engagement der Menschen. Mit ein bisschen Starthilfe gelingt es ihnen, sich eine eigene Existenz aufzubauen und so nicht nur sich selbst und ihre Familien zu versorgen, sondern auch ihre Gemeinden zu unterstützen.
Viele Grüße, eure Yasmin
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